Wenn man an Winnie Puuh denkt, dann kommt einem zwangsläufig zunächst die Disney-Interpretation des 1926 von dem britischen Schriftsteller Alan Alexander Milne veröffentlichten Kinderbuches in den Sinn. Kein Wunder, hält der Micky-Maus-Konzern die Rechte an dem Werk doch bereits seit 1961. Wie es mit dem Urheberrecht aber nun einmal so ist, läuft dieses irgendwann aus, so dass die darüber geschützten Vorlagen ab diesem Zeitpunkt als Gemeingut gelten.

Das bedeutet, dass man die Marke fortan auch ohne die Zustimmung oder Vergütung des Urhebers bzw. Rechteinhabers frei nutzen kann.

Eben dieser Fall trat mit Blick auf Winnie Puuh im Jahr 2022 ein, was den Filmemacher Rhys Frake-Waterfield dazu veranlasste, eine Version der Vorlage zu inszenieren, der Disney unter anderen Umständen garantiert niemals zugestimmt hätte.

Bei Winnie the Pooh: Blood and Honey handelt es sich nämlich um einen brutalen Horror-Streifen, in dem die ausgewachsenen Bewohner des Hundert-Morgen-Waldes, Puuh und Ferkel, von Christopher Robin verlassen nach einem traumatischen Winter ihrer animalischen Seite freien Lauf lassen und auf Menschenjagd gehen.

Das Ganze fußt nun zwar auf einer durchaus interessanten Grundprämisse und bringt ein paar nette Ideen mit sich, das Gesamtergebnis der mit 100.000 US-Dollar budgetierten Independent-Produktion fällt jedoch in die Sparte dieser typisch-durchschnittlichen Horror-Filme, die früher in der Grabbelecke von Videotheken zu finden waren.

Ein kommerzieller Erfolg

Dennoch wurde dem Film aufgrund der Umstände hinsichtlich der Vorlage am Ende eine so große Aufmerksamkeit zuteil, dass man sich über Einnahmen in Höhe von mindestens sechs Millionen Dollar freuen konnte. Kein Wunder also, dass nun eine Fortsetzung kommt, deren deutlich höherem Budget es wohl zu verdanken ist, dass sich dem mörderischen Duo aus dem Erstling noch weitere prominente Charaktere aus der Buchvorlage anschließen: Tigger und Eule.

Der erste Trailer zu Winnie the Pooh: Blood and Honey 2 lässt generell auf ein deutlich hochwertiger inszeniertes Blutbad schließen, in dem vor allem auch die Kostüme glaubwürdiger ausfallen, die im Vorgänger noch den wenig immersiven Eindruck vermittelt hatten, es im Film bloß mit einem Menschen zu tun zu haben, der sich eine billige Maske aufgesetzt hatte.

Zudem ließ Regisseur Rhys Frake-Waterfield verlautbaren, dass der Bodycount diesmal deutlich höher ausfallen wird. Waren es im Erstling noch 13 Opfer, sollen es diesmal ganze 30 sein. Dies ist wohl nicht zuletzt der Tatsache geschuldet, dass sich die Handlung nicht mehr nur auf den Wald beschränkt und nun auch in der Stadt Ashdown gemordet wird.

Einen offiziellen Starttermin hat Winnie the Pooh: Blood and Honey 2 hierzulande zwar noch nicht, es ist aber wohl davon auszugehen, dass es noch 2024 so weit sein dürfte.