„Hör mal, wer da hämmert“ zählt zu den beliebtesten Fernsehserien der 90er Jahre und brachte insgesamt acht Staffeln hervor. Vor dem Hintergrund des großen Erfolges, fragen sich viele bis heute, weshalb die Comedy-Serie mit Tim Allen als tollpatschigen Heimwerkerkönig nicht noch länger lief.

Auf eben jene Frage lieferte Patricia Richardson, die Darstellerin von Tims Serien-Ehefrau Jill Taylor, nun kürzlich einen Antwort und enthüllte dabei die wahren Gründe hinter dem Aus von „Home Improvement“, wie „Hör mal, wer da hämmert“ im US-amerikanischen Original heißt.

In einem Interview mit der „LA Times“ erklärte Richardson, dass neben gesunkenen Einschaltquoten und zunehmend fragwürdigen Handlungssträngen für die Figuren auch persönliche Gründe eine Rolle gespielt haben. Nach acht Jahren am Set, wollte sich endlich wieder mehr auf ihre Familie konzentrieren, besonders vor dem Hintergrund einer zuvor erfolgten Scheidung.

Ihr Standpunkt war klar: „Ich habe allen gesagt, dass es nicht genug Geld auf der Welt gibt, um mich für ein neuntes Jahr zu gewinnen. Diese Show ist vorbei. Sie muss enden.“

Ungleiche Bezahlung

Trotz ihres Entschlusses, machte der verantwortliche Disney-Konzern einen Versuch, Richardson vom Bleiben zu überzeugen und bot ihr dazu eine Million US-Dollar für jede der geplanten 25 weiteren Episoden. Demgegenüber stand jedoch das Angebot, welches man ihrem Kollegen Tim Allen unterbreitete, der das Doppelte, also zwei Millionen US-Dollar pro Folge, erhalten sollte.

Richardson verlangte daraufhin ebenfalls zwei Millionen US-Dollar und außerdem, als Produzentin erwähnt zu werden. Allerdings folgte dieses Gegenangebot einem wohlüberlegten Plan:

„Ich wusste, dass Disney mir auf keinen Fall so viel zahlen würde. Das war meine Art, ‚Nein‘ zu sagen und eine kleine Abfuhr für Disney. […] Ich war die ganze Zeit dort und sie haben mir nicht einmal ein Drittel von dem gezahlt, was Tim verdiente und ich habe mir den Arsch aufgerissen. Ich war ein wichtiger Grund, warum die Frauen zugesehen haben.“

Wie erwartet lehnte das Maus-Imperium ab, und ohne Patricia Richardson als Jill, war eine neunte Staffel nicht denkbar.

Letzten Endes hielt die Schauspielerin Disney schon damals einen Spiegel vor, um auf die Ungleichheiten und fragwürdigen Strukturen innerhalb der Industrie hinzuweisen. Heutzutage ist dieser Konflikt als Gender-Pay-Gap bekannt und nach wie vor ein oft kritisiertes Problem.

Erst kürzlich hatte die Oscar-Preisträgerin Olivia Colman gegenüber „CNN“ geäußert: „Ich bin mir sehr bewusst, dass ich, wenn ich Oliver Colman wäre, verdammt viel mehr verdienen würde, als ich es tue.“