Blickt man auf die Film-Charts des Streaming-Anbieters Amazon, wird man feststellen, dass dort aktuell ein Action-Thriller mit Gerald Butler an der Spitze steht. Dieser Umstand ist an sich nicht unbedingt eine Pressemeldung wert, immerhin treibt sich der Herr Butler ganz gerne mal in den diversen Rankings der Streamingdienste herum. So landete er vor kurzem erst mit Greenland, Angel Has Fallen und Gesetz der Rache gleich ganze drei Mal in den Charts von Netflix.

Im Falle von Amazon Prime Video platziert er sich nun allerdings mit dem Streifen Chase – Nichts hält ihn auf aus dem Jahr 2022 – und der wurde von der Fachpresse nicht nur förmlich zerrissen, sondern gilt auch noch als einer von Butlers schlechtesten Filmen überhaupt.

Dass dieser ausgerechnet in den Amazon-Charts rangiert, ist kein Wunder, handelt es sich dabei doch um ein Amazon-Original. Dieses wurde von Brian Goodman inszeniert und verquirlt in seiner 95-minütigen Laufzeit Thriller- und Krimi-Elemente mit einer Prise Mystery. Neben Gerald Butler sind in dem Film außerdem noch Jaimie Alexander, Russel Hornsby und Robert Walker Branchaud zu sehen.

Darum geht’s:

Inhaltlich geht es um den Immobilienmakler Will Spann, der nach einem Tankstellenstopp plötzlich seine Frau vermisst, die wie vom Erdboden verschluckt erscheint. Anstatt ihm zu helfen, stellt die Polizei Will als Hauptverdächtigen dar, so dass der verzweifelte Ehemann beschließt, auf eigene Faust aktiv zu werden, und dabei letztendlich einem düsteren Geheimnis auf die Spur kommt.

Diese Prämisse klingt an sich ganz interessant und bietet Potential für ein Filmerlebnis irgendwo zwischen Gone Girl – Das perfekte Opfer und Auf der Flucht. Blickt man allerdings auf das Portal „Rotten Tomatoes“, wo Chase unter dem Originaltitel Last Seen Alive gelistet ist, zeigt sich, dass der Film wohl irgendwann falsch abgebogen sein muss.

Die Fachpresse watscht den Streifen dort mit traurigen 13 Prozent nachhaltig ab. Beispielhaft schreibt Aaron Neuwirth von „We Live Entertainment“ etwa: „Es handelt sich um die Art Thriller für Arme, die ohnehin keine hohe Messlatte setzt und dennoch mit begrenzter Fantasie oder begrenzten Mitteln enttäuscht.“ Louisa Moore von „Screen Zealots“ ergänzt: „Ein extrem generischer Entführungsthriller, der wie wie eine lausige Folge von Ozark wirkt.“

Das Publikum ist zwar etwas gnädiger, allerdings sind 48 Prozent auch nicht unbedingt als Hinweis auf unterhaltsame Fernsehunterhaltung zu verstehen. Befragt man die International Movie Database (IMDb), bewertet diese den Film mit 5,7 von zehn möglichen Sternen sogar noch etwas besser, doch auch hier bleibt Chase im Mittelmaß stecken.