Die Filmwelt hat so einiges parat, wozu immer wieder die eine oder andere Überraschung zählt. Und manchmal sind es gerade die weniger beachteten Werke, die überraschen, mit Fakten die nur wenige kennen. So verhält es sich auch mit Sam Mendes „Jarhead – Willkommen im Dreck“, einem hochgelobten Anti-Kriegsfilm, der trotz positiver Resonanz eher im Schatten des Erfolgs anderer Mendes-Werke wie „1917“ steht.

Interessanterweise hat eben genau „Jarhead“, der übrigens unter Fans zu einer der besten Anti-Kriegsfilme zählt, nicht nur eine, sondern gleich drei Fortsetzungen erhalten, die weitestgehend unbekannt sind. Im Jahr 2005 inszenierte Sam Mendes „Jarhead – Willkommen im Dreck“, ein Film, der sich vor allem durch seine einzigartige Herangehensweise an das Kriegsfilmgenre auszeichnet.

Erlebnisse des jungen Scharfschützen Anthony

„Jarhead – Willkommen im Dreck“ basiert auf den Memoiren von Anthony Swofford und den Erfahrungen von US-Marine-Soldaten während des Golfkriegs in den frühen 190er Jahren. Der Titel „Jarhead“ ist übrigens ein umgangssprachlicher Ausdruck für Mitglieder des US Marine Corps, der sich angeblich von der traditionellen Marine-Frisur ableitet, die die Kopfform wie ein Einmachglas („jar") erscheinen lässt.

Der Film konzentriert sich jedenfalls auf die Erlebnisse des jungen Scharfschützen Anthony Swofford, gespielt von Jake Gyllenhaal, der die Herausforderungen des militärischen Lebens und die Schwierigkeiten, sich an die extremen Bedingungen der Wüste während des Golfkriegs anzupassen, durchmacht. Diese Soldaten kämpfen nicht nur gegen die Bedrohungen des Krieges, sondern auch gegen die drückende Langeweile und das zermürbende Warten in der Wüstensonne.

Fernab der glorifizierten Kriegsdarstellungen

Durch Anthonys Augen werden Themen wie Kameradschaft, die Monotonie des Wartens auf den Kampf, der psychologische Druck des Krieges und die Entfremdung bei der Rückkehr in das zivile Leben behandelt. Regisseur Sam Mendes verwendet eine Kombination aus schwarzem Humor, dramatischen Momenten und visuell beeindruckenden Szenen, um ein Bild des Soldatenlebens fernab der glorifizierten Kriegsdarstellungen zu zeichnen. Trotz lobender Kritiken war „Jarhead“ jedoch kein herausragender Erfolg an den Kinokassen.

Was viele diesbezüglich nicht wissen: Es gibt drei direkte Fortsetzungen zu „Jarhead“, nämlich „Jarhead 2 – Zurück in die Hölle“, „Jarhead 3 – Die Belagerung“ und „Jarhead 4: Law Of Return“. Diese Filme, hauptsächlich für den Heimkinomarkt produziert und erhältlich auf DVD sowie Blu-ray, sind in Bezug auf Besetzung und Stil deutlich anders als das Original.

Nachfolger mit ganz anderer Herangehensweise

Die Fortsetzungen verzichten auf große Namen und bieten stattdessen eine Mischung aus Kriegspathos und reichlich Action. Interessant ist die Abweichung der Fortsetzungen vom ursprünglichen „Jarhead“. Während Sam Mendes im Originalfilm bewusst auf spektakuläre Kriegsszenen verzichtet und sich auf die psychologischen Aspekte konzentriert, nehmen die Nachfolger einen gänzlich anderen Weg. Hier stehen Feuergefechte und actionreiche Szenarien im Vordergrund.