Man muss Stefan Raab wirklich lassen, dass er seinen Abschied aus dem deutschen Fernsehen mit einer beeindruckenden Konsequenz vollzogen hat. Seit nunmehr fast zehn Jahren war die Moderatoren-Legende nicht mehr vor der Kamera zu sehen und fungierte lediglich als Strippenzieher hinter den Kulissen. Doch nun möchte Raab mit einem Paukenschlag wieder zurück ins Bewusstsein der hiesigen Medienwelt – oder besser: mit einem Faustschlag. Denn für sein Comeback tritt Raab abermals in den Boxring.

Sein Gegner ist – wie könnte es anders sein – Ex-Boxweltmeisterin Regina Halmich, mit der er sich medienwirksam schon zwei Mal vor der Kamera duellierte – und beide Male verlor. Wie der inzwischen 57-Jährige in den Sozialen Medien ankündigte, soll es am 14. September nun in die nächste Runde gehen. Unklar war bislang aber, wo das Spektakel zu sehen sein wird.

Klüger sind wir was das betrifft inzwischen höchstens insofern, als dass wir sagen können, wo es nicht übertragen wird: Ausgerechnet Raabs ehemaliger Heimatsender ProSieben hat dem dortigen Comeback eine klare Absage erteilt.

Im Rahmen der digitalen Hauptversammlung der ProSiebenSat.1-Gruppe hatten Aktionäre jüngst die Gelegenheit, Fragen über die Zukunftspläne des Medienunternehmens zu stellen. Laut dem Branchenportal „DWDL“ soll dabei auch der Boxkampf zwischen Stefan Raab und Regina Halmich auf den Tisch gekommen sein.

Der Vorstandsvorsitzende Bert Habets haben dabei klargestellt, dass dieser dort nicht übertragen werde, ohne jedoch weitere Informationen oder eine Begründung für diese Entscheidung zu liefern.

Neuer Streamingdienst

Wenn sich die Berichte aber bewahrheiten sollten, dass Raab den Boxkampf ohnehin nicht für ein großangelegtes Show-Comeback nutzen will, sondern vor allem, um seinen angeblich geplanten neuen Streamingdienst zu bewerben, dann kennen wir den Grund vermutlich schon längst.

Laut der „Bild“ forciert Raab nämlich einen Mediendienst, der sich auf das Thema Unterhaltung fokussiert gezielt an Handy-Nutzer richten soll. Das Ganze geht sogar so weit, dass die Inhalte im Handy-Hochformat 9:16 produziert werden sollen und nicht im TV-üblichen 16:9 Querformat. Wie es heißt, geht der Dienst am 14. September an den Start – dem Tag des Boxkampfes.

Auch das dieser Tage in den Medien heiß gehandelte Thema der Trennung von Moderator Elton wurde auf der Hauptversammlung der ProSiebenSat.1 Media SE angesprochen. Bert Habets erklärte dazu, dass es mit Blick auf die Markenbildung und Markenpflege wichtig sei, dass sendereigene Gesichter, die als Repräsentanten für den ProSiebenSat.1-Kosmos fungieren, das Programm bestimmen.

Dass Elton zuletzt nicht nur für die ARD und das ZDF, sondern sogar noch im Hause RTL tätig war, ließ sich von daher nicht mehr mit dem Markenverständnis von ProSiebenSat.1 unter einen Hut bringen. Habets betonte in diesem Zusammenhang ausdrücklich, dass Elton ohnehin nie bei ProSieben unter Vertrag gestanden habe, sondern immer nur bei den jeweils beauftragten Produktionsfirmen – so wie im Falle der Show „Schlag den Star“ bei der Firma Brainpool.