Die goldenen Zeiten des Account-Sharings sind auf Netflix schon längst vorbei, und auch dem günstigen Basis-Abo wird es demnächst wohl endgültig an den Kragen gehen. Der Zugang zu den Inhalten des Streaming-Giganten ist damit inzwischen eine reichlich teure Angelegenheit geworden. Mit Abopreisen, die bis zu 18 Euro hochgehen, lässt sich Netflix seine Dienste hierzulande mittlerweile ähnlich fürstlich versilbern, wie die Öffentlich-Rechtlichen.

Für findige Sparfüchse gab es jedoch immer noch ein letztes Schlupfloch. Dank eines kleinen Länder-Tricks war es möglich, von den Netflix-Preisen in anderen Regionen dieser Welt zu profitierten, denn nicht überall langt das Unternehmen so ordentlich zu, wie in Deutschland.

So bekommt man ein Netflix-Abo in der Türkei beispielsweise bereits schon für weniger als vier Euro.

Von daher brauchte man sich bloß eines VPNs zur Anmeldung zu bedienen, um damit den Systemen des Streaming-Anbieters vorzugaukeln, dass man sich auch in dem entsprechenden Land befindet. Danach galt es noch, eine lokale Zahlungsmöglichkeit einzurichten, was sich wiederum mit Kreditkarten bewerkstelligen ließ.

Nun musste man, um bei dem Beispiel der Türkei zu bleiben, den VPN zwar zunächst 30 Tage zum Streamen nutzen, daraufhin ließ sich der Account aber international nutzen.

Aufmerksame Leser mögen sich nun fragen, weshalb wir all das in der Vergangenheitsform formulieren. Ganz einfach: Dem Hause Netflix sind VPN-Sparer, von denen es in Deutschland inzwischen sicherlich nicht wenige geben dürfte, ein echter Dorn im Auge.

Es war also nur eine Frage der Zeit, bis der Streaming-Anbieter dagegen vorgeht.

Medienberichten zufolge sollen derartige Accounts mittlerweile gesperrt und zum Teil sogar geschlossen worden sein. Wie es heißt, bekommen Nutzer dabei eine Fehlermeldung angezeigt, die darauf hinweist, dass die angegebenen Kontodaten nicht mit dem aktuellen Standort übereinstimmen.

Netflix greift offenbar global durch, kommen derlei Meldungen doch nicht nur in Deutschland, sondern auch aus Polen, Kanada und der USA. Und natürlich werden nicht nur Konten dichtgemacht, die sich über die Türkei anmelden – auch Fake-Accounts aus Pakistan, Ägypten oder Indien sollen betroffen sein.

Zwar gibt es vonseiten technikaffiner User gezielte Gegenreaktionen, die dazu nötigen Maßnahmen scheinen aber nicht immer von Erfolg gekrönt zu sein, weshalb man sich auf diesbezügliche Tipps und Tricks aus dem Internet wohl besser nicht verlassen sollte.