Ohne Frage hat der Streaming-Dienst Netflix in seiner Geschichte die eine oder andere Serie herausgebracht, die zu einem weltweiten Megaerfolg wurde. Zu den Mega-Hits zählen hier „Wednesday“, „Stranger Things“, „Bridgerton“ oder auch „House of Cards“ und „The Witcher“. Doch neben diesen Netflix-Highlights fallen seit Jahren viele Serien durch das Erfolgsraster, seitdem der Streaming-Riese immer neue Serien in Masse produziert.

Nun muss die nächste Netflix-Serie dran glauben. Die Rede ist von „Everything Now“, die ebenfalls nach nur einer Staffel abgesetzt wird. Und das, obwohl die Arbeiten an der zweiten Staffel bereits begonnen hatten. Die Entscheidung, die Serie zu beenden, betrifft die im Oktober 2023 gestartete Produktion, die Teil einer wachsenden Liste von Shows ist, die von der Plattform frühzeitig eingestellt wurden.

Serie mit „Talk To Me“-Star

Trotz einer scheinbar großen Fanbase in den sozialen Netzwerken, entschied sich Netflix nun dazu, „Everything Now“ nicht fortzuführen. In der Serie ist Sophie Wilde in der Hauptrolle zu sehen, bekannt aus dem Horror-Erfolg „Talk To Me“. Sie schlüpft in die Rolle der 16-jährigen Mia Polanco. „Everything Now“ erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die nach einem Krankenhausaufenthalt wegen einer Essstörung versucht, verlorene Highschool-Erlebnisse nachzuholen.

Mit Hilfe ihrer Freunde arbeitet sie daran, ihre „The Fuck It Bucket“-Liste abzuarbeiten, um das zu erleben, was zu einer vollständigen Highschool-Erfahrung gehört. Die Geschichte rund um Mia Polanco und ihre Freunde in „Everything Now“ bot einiges an Potenzial für eine weitere Staffel, das nun jedoch ungenutzt bleibt. Der britische Schauspieler Dylan Brady, der zum Autorenteam von „Everything Now“ gehört, äußerte sich in einem Interview mit der Seite „FilmUpdates“ zur Absetzung der Serie.

Kritik an Streaming-Diensten

Er kritisierte dabei die aktuellen Tendenzen im Fernsehgeschäft, insbesondere bei Streaming-Diensten wie Netflix. Brady, der selbst ein Drehbuch für die zweite Staffel verfasst hatte, sprach von der „Gnade des Algorithmus“, der die Entscheidungen im modernen Fernsehmarkt stark beeinflusst. Er betonte, dass Serien heute binnen kürzester Zeit extrem erfolgreich sein müssen, um fortgesetzt zu werden, eine Entwicklung, die er kritisch sieht.

„Wir hatten einige großartige Ideen, aber wir sind alle der Gnade des Algorithmus ausgeliefert, fürchte ich. Es ist echt hart, denn historisch betrachtet hat Fernsehen anders funktioniert, da gab es nämlich ein langsames, stetiges Wachstum über mehrere Staffeln. Heute gibt es hingegen diese Einstellung: Wenn es nicht innerhalb von 28 Tagen 16 Millionen Views erreicht, ist es niemandes Zeit wert. […] Das kann einem echt den Mut rauben, denn ich glaube, es gibt eine Menge Leute, die sich weigern Zeit und Energie in eine neue Serie zu investieren, weil sie wissen, dass sie womöglich sowieso einfach abgesetzt wird.", sagte Brady im Interview.

Unzufriedenheit unter den Abonnenten

Die Absetzung von „Everything Now“ nach nur einer Staffel reiht sich somit ein in eine Serie von Entscheidungen bei Netflix, die in den letzten Jahren für Diskussionen sorgten. Viele Serien, trotz einer loyalen Fanbse und positiver Resonanz in den sozialen Medien, wurden nach einer oder zwei Staffeln eingestellt. Dies führt zu einer wachsenden Unzufriedenheit unter den Abonnenten, die sich nach mehr Beständigkeit und Anerkennung ihrer Favoriten sehnen.