Dem ZDF steht dieser Tage ein kleiner Skandal ins Haus. Wie es heißt, sei im Rahmen der werktäglichen Mittagssendung „Die Küchenschlacht“ mit Blick auf das Publikum nämlich etwas geschummelt worden.

Die Corona-Pandemie hat deutlich gezeigt, wie sehr eine TV-Show ohne Live-Publikum vor Ort an Atmosphäre verliert – insbesondere wenn in dieser Kandidaten gegeneinander antreten. Inzwischen wird aber wieder fleißig geklatscht, gelacht und in Falle der ZDF-„Küchenschlacht“ auch die eine oder andere Speise probiert.

Gerade in Falle des letztgenannte Quotengaranten des öffentlich-rechtlichen Fernsehens sind die Reaktionen des Publikums für das Format immens wichtig, repräsentieren die Zuschauer im Studio doch den „normalen“ Menschen, der quasi stellvertretend für den Zuschauer daheim vor Ort die Lage kommentiert.

Einer im Dezember 2023 durchgesickerten E-Mail zufolge könnte das ZDF hier jedoch künstlich nachgeholfen haben. Statt eines echten Publikums hat der Sender demnach bezahlte Komparsen gesucht, um die Ränge zu füllen.

Bezahltes Publikum

Laut „TV Spielfilm“ hatte zunächst IPPEN.MEDIA über besagte Mail berichtet, aus der hervorgehen soll, dass die Produktionsfirma der seit 2008 ausgestrahlten Kochshow mit Geld um Zuschauer für die Sendung geworben hat. So soll in dieser zu lesen gewesen sein: „Wir benötigen dringend weitere Unterstützung für die ‚Küchenschlacht‘ am 5. Dezember 2023.“

Als Aufwandsentschädigung wurden 15 Euro versprochen, doch der interessanteste Teil folgt erst jetzt: „Bitte verhaltet Euch wie ganz normale Zuschauer [...] und redet nicht öffentlich darüber, dass Ihr Komparsen seid und somit eine Aufwandsentschädigung für Eure Teilnahme bekommt.“

Damit war die Authentizität des beliebten Formates in Frage gestellt, in welchem Hobbyköche in mehreren Runden gegeneinander antreten, bis am Freitag dann die zwei Finalisten um die Krone kochen. Beraten werden sie dabei von Profiköchen wie Horst Lichter, Johann Lafer oder Sarah Wiener.

IPPEN.MEDIE wollte es daraufhin genauer wissen und hakte beim ZDF nach. Der Sender reagierte und schrieb:

„In der Regel besteht das Publikum der ‚Küchenschlacht‘ aus interessierten Zuschauerinnen und Zuschauern, die ein Ticket für die Teilnahme bei der Aufzeichnung erwerben.“ Komparsen würde man lediglich in „Ausnahmefällen“ einsetzen, etwa im Falle „sehr früher Aufzeichnungszeiten oder kurzfristiger Absagen“.