Als die Komödie „Fack ju Göhte“ im Jahr 2013 die Kinoleinwände eroberte, übertrafen die Besucherzahlen alle Erwartungen. Der Film entwickelte sich zu einem echten Phänomen, mit mehr als sieben Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, und legte den Grundstein für zwei erfolgreiche Nachfolger.

Die gesamte Trilogie, die die Abenteuer des unkonventionellen Lehrers Zeki Müller erzählt, wurde für ihren reichen Humor, treffsichere Witze und die Auseinandersetzung mit der allzeit diskutierten Bildungsmisere gefeiert. Nun steht das heiß erwartete Spin-off „Chantal im Märchenland“ in den Kinos, das Jella Haase wieder in ihrer gefeierte „Fack Ju Göhte“-Rolle Chantal zurückbringt. Grund genug, uns Chantal anzuschließen und mit ihr ins Märchenland zu reisen.

Darum geht’s:

In Chantals neuem Kapitel sind die Zeiten, in denen sie als Influencerin ohne Anhängerschaft dastand, vorbei. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Zeynep gerät sie unerwartet in eine Welt, in der Märchen zur Wirklichkeit werden. Die Geschichte nimmt ihren Anfang, als Chantal und Zeynep durch einen antiken Zauberspiegel in eine märchenhafte Welt versetzt werden.

Dort erleben sie ein Abenteuer, das nicht nur die Märchenwelt auf den Kopf stellt, sondern auch ihre Freundschaft einer harten Prüfung unterzieht. Neben Jella Haase baut „Chantal im Märchenland“ auf einen starken Cast mit unter anderem Gizem Emre, Max von der Groeben, Mido Kotaini, Maria Ehrich, Nora Tschirner und Frederick Lau.

Das ist gut/Das ist schlecht:

„Chantal im Märchenland“ entpuppt sich als kurzweiliger und satirischer Ausflug ins Märchenland, der es über die gesamte Laufzeit schafft einen heiteren Kinoabend zu verleben. Die Inszenierung scheut dabei nicht vor pikantem Humor zurück und punktet mit einem Mix aus derben Scherzen und subtileren Momenten, die auch nicht davor zurückschrecken, gesellschaftliche Normen und Stereotypen in Frage zu stellen.

Im Mittelpunkt steht natürlich Schauspielerin Jella Haase, die als Chantal, in eine Welt eintaucht, in der Geschlechterrollen und Märchentraditionen noch tief verwurzelt sind. Doch sie sorgt mit ihrer direkten Art für frischen Wind und regt auch zum Nachdenken an. Überzeugen können zudem die aufwendig gestalteten Kulissen sowie Spezialeffekte, die dem Ganzen ein cooles und modernes Fantasy-Setting verleihen inklusive der passenden Atmosphäre.

Alles in allem entpuppt sich „Chantal im Märchenland“ letztendlich als ein unterhaltsamer Mix aus wilder Komödie aber eben auch einer charmanten Persiflage, die mit intelligenten Wendungen und einer kritischen Auseinandersetzung mit Konsumkultur und Rollenbildern punktet.

Fazit: So ganz ohne Kritik kam der Film im Vorfeld nicht weg, so wurde ihm unter anderem dreiste Produktplatzierung vorgeworfen, was sich natürlich etwas beißt mit der Konsumkritik im Film selbst. Letzten Endes kann man dies aber alles vom Tisch wischen. Denn „Chantal im Märchenland“ ist eine herrlich erfrischende und vor allem überaus unterhaltsame Komödie geworden, die nicht nur Chantal-, sondern alle Genrefans einen heiteren Kinoabend garantiert. In diesem Sinne… ab ins Märchenland!