Auch nach vielen Jahren auf Sendung erfreut sich das RTLZWEI-Format Hartz und herzlich beim Publikum großer Beliebtheit. In den verschiedenen Stadt-Ausgaben der Sendung folgt das Kamerateam dabei Menschen, die aufgrund ihrer individuellen Umstände zum Sozialfall geworden sind, und ihr Leben nun in verschiedenen sozialen Brennpunkten Deutschlands mit dem Geld bestreiten müssen, welches ihnen der Staat zur Verfügung stellt.

Manch eines der gezeigten Schicksale bewegt, immer wieder werden dabei aber auch Ansichten geäußert, die einen Steuerzahler einfach nur fassungslos machen. Eben diese Mischung aus dem wahren Leben macht wohl einen Teil des anhaltenden Erfolges aus. Eine Frage kommt dabei aber immer wieder auf:

Bekommen die Darsteller Geld für ihr Mitwirken in der Sozial-Doku?

Im Zuge der Sendung wird dieses Thema nicht angesprochen, was aber auch schlicht daran liegen mag, dass die Hartz & herzlich-Protagonisten für ihren TV-Auftritt gar kein Geld bekommen.

Das behauptet zumindest Publikums-Liebling Jack, der von einem Fan auf Instagram direkt gefragt wurde: „Bekommt man eigentlich Geld dafür, dass man bei Hartz und herzlich mitmacht?“ Die klare Antwort des Rostockers: „Nein.“

Auch gebe es keine andere Art der Entlohnung: „Ich habe keine Gutscheine für meine Teilnahme bei Hartz und herzlich bekommen. Wir bekommen für unsere Teilnahme gar nichts.“ Die naheliegende Frage, warum man dann überhaupt bei dem Format mitmache, folgte auf dem Fuße, woraufhin Jack nur entgegnet:

„Ich bin froh. Ich habe auch viel Lob bekommen.“

Jacks Kollege Elvis aus den Mannheimer Benz-Baracken hatte zuvor auf diese Fragen ähnlich reagiert: „Genau das sind wieder so Dinger, dass die Leute denken, wir verdienen hier Millionen. Wir verdienen gar nichts! Wir machen das einfach freiwillig, weil wir es gerne machen.“

Eine offizielle Aufwandsentschädigung würde mit Blick auf die finanzielle Lage der Darsteller auch gar keinen Sinn machen. Diese müsste man nämlich melden, woraufhin das Amt die Summe anrechnet und die gezeigten Sozialhilfeempfänger am Ende somit wieder das gleiche Geld auf dem Konto hätten. Für den Sender entstünden unter diesen Gesichtspunkt von daher unnötige Ausgaben – auch wenn diese den Sozialstaat natürlich ein wenig entlasten würden.

Besagter Elvis ging übrigens auch auf das weit verbreitete Vorurteil ein, dass die Folgen gescripted, also gestellt seien. Auf die Frage, ob Hartz und herzlich echt sei, antwortet er: „Wir sind ja eine Reality-Sendung.“

„Da gibt‘s keinen Plan irgendwie ,Morgen um die Uhrzeit kommt ein Kameramann‘. Nein, die Kameraleute kommen dann, wenn sie kommen und erwischen uns dann in flagranti. Da ist nichts gestellt oder nach Plan oder nach Drehbuch.“

Dabei kann man sogar im Schlaf überrascht werden: „Wenn sie morgens um 7 Uhr kommen und mich direkt im Bett erwischen, wie ich da noch schnarch, dann sind sie da […] Die kommen so, wie sie kommen. Es gibt keinen Plan dafür und das ist ja das, was das alles ausmacht bei uns. Es ist nichts gestellt.“