Nachdem der einstige Streaming-Pionier Netflix erfolgreich gegen das allseits beliebte Passwort-Sharing vorgegangen ist, war abzusehen, dass auch andere Anbieter dieser Praxis folgen würden. Damit ist als nächstes nun Disney+ an der Reihe, und angeblich soll es bereits in einigen Wochen soweit sein.

Netflix hatte zum Ende des Jahres 2022 seine Pläne angekündigt, dem Teilen von Accounts einen Riegel vorzuschieben. Zunächst führte man entsprechende Maßnahmen in den USA durch, im Mai des Jahres 2023 ging es dann auch den deutschen Passwort-Sharern an den Kragen. Seither ist es nur noch dann möglich, seinen Account außerhalb des eigenen Haushaltes zu teilen, wenn man einen Zusatzbeitrag von 4,99 Euro zahlt.

Der Aufschrei seitens der Nutzer war zunächst groß, Boykottaufrufe hallten durch das Internet, doch wie sich zeigen sollte, war diese Aktion von großen Erfolg gekrönt: Wie Netflix verkündete hatte man dort infolge der Maßnahme plötzlich über fünf Millionen neue zahlende Kunden.

Wenig überraschend verkündete Disney-CEO Bob Iger kurz darauf, ebenfalls gegen die gemeinsame Nutzung von Accounts vorgehen zu wollen.

Laut „ComicBook.com“ soll der Praxis bis spätestens Ende März 2024 ein Ende gesetzt werden, diesbezügliche E-Mails sollen bereits an die amerikanischen Nutzer rausgegangen sein. Darin heißt es:

„Sofern Ihr Vertrag es nicht anders vorsieht, dürfen Sie Ihr Abonnement nicht außerhalb Ihres Haushalts teilen. Wir können nach eigenem Ermessen die Nutzung Ihres Kontos analysieren, um die Einhaltung dieser Vereinbarung festzustellen. Wenn wir nach eigenem Ermessen feststellen, dass Sie gegen diese Vereinbarung verstoßen haben, können wir den Zugang zum Dienst einschränken oder beenden und/oder andere Maßnahmen ergreifen, die nach dieser Vereinbarung zulässig sind.“

Konkret umfasst der Begriff „Haushalt“, wie bei Netflix auch, die Geräte, die am angegebenen Hauptwohnsitz von den dort lebenden Personen genutzt werden.

Im Rahmen einer Telefonkonferenz des Konzerns soll Iger zudem Folgendes bekanntgegeben haben:

Wir arbeiten aktiv daran, das Thema Account-Sharing anzugehen und die besten Optionen für zahlende Abonnenten zu finden, um ihre Accounts mit Freunden und Familie zu teilen. Später in diesem Jahr werden wir beginnen, unsere Abonnentenverträge mit zusätzlichen Bedingungen und unseren Sharing-Richtlinien zu aktualisieren und wir werden irgendwann im Jahr 2024 Taktiken zur Förderung der Monetarisierung einführen.“

Weiterhin ließ Iger verlautbaren, dass man auf technischem Wege in der Lage sei, das Teilen von Passwörtern zu überwachen, ohne jedoch genauere Angaben darüber zu machen, wie dies konkret vonstattengehen soll. Auch blieb der CEO weitere Informationen, wie etwa mögliche Zusatzkosten, schuldig.

Wann es hierzulande soweit sein wird ist noch nicht bekannt. Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass auch in Deutschland Passwörter ab Ende März nicht mehr geteilt werden können.