Bei der ARD und dem ZDF hat man sich einen Sparkurs und eine inhaltliche Neuausrichtung verordnet. Im Zuge dessen werden bestehende Programmpläne angepasst, Formate eingekürzt oder gar komplett eingestampft. In den letzten Wochen und Monaten wurden bereits diverse Krimi-Serien und Sendungen abgesägt.

Und auch bei einigen der Schwesternsender wird dieser Tage der Rotstift angesetzt. Beim rbb hat man, nicht zuletzt mit Blick auf den Skandal um die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger, schon einiges an Ballast abgeworfen, beim Saarländischen Rundfunk wird erneut die Schere angesetzt.

Wie das Medienmagazin „DWDL“ berichtet, hat Intendant Martin Grasmück kürzlich einen neuen Strategie- und Maßnahmenplan präsentiert, der alle wesentlichen Bereiche des Senders betrifft – darunter die technische Infrastruktur, Gebäude und das Personal. Zusätzliche Einsparungen werden auch bei der Deutschen Radio Philharmonie erforderlich sein, die bereits von SR und SWR gemeinsam getragen wird.

Vor allem aber soll das Programmetat in der kommenden Beitragsperiode 2025 bis 2028 um etwa 6 Millionen Euro reduziert werden. In Gänze wolle man somit voraussichtlich eine Gesamtersparnis von 18 bis 22 Millionen Euro erzielen.

Neuordnung von Inhalten

Mit Blick auf die Sparpläne wird auch das Programmschema des SR verändert. Der Sender plant, sich künftig auf die Zeitschiene zwischen 18 und 20 Uhr zu konzentrieren, wobei Formate wie „Wir im Saarland“ und der „Aktuelle Bericht“ weiterhin Bestand haben. Andere Sendungen wie „Saar3“, „Saarthema“ und der immerhin seit elf Jahren ausgestrahlte „Saartalk“ werden hingegen eingestellt.

Auch die SR/SWR-Kabarettsendung „Alfons und die Gäste“ soll 2025 abgesetzt werden. Wie es heißt, wolle man den Künstler Emmanuel Peterfalvi alias Alfons aber auch weiterhin als Gesicht des Saarländischen Rundfunks im Team behalten. In diesem Zusammenhang bestätigte Programmdirektor Lutz Semmelrogge bereits, dass Peterfalvi dem Publikum als Moderator des SR-Gesellschaftsabends erhalten bleiben wird.

Die Zukunftsstrategie sieht darüber hinaus vor, die Reichweiten im Fernsehen und Radio aufrechtzuerhalten und die Akzeptanz digitaler Angebote zu steigern. Ein zentrales Budget soll die Entwicklung neuer Angebote für das Netz und die ARD Mediathek unterstützen.

Laut Verwaltungs- und Betriebsdirektor Alfred Schmitz könnte ohne die von der KEF empfohlene Erhöhung des Rundfunkbeitrags ab 2025, die auf monatlich 18,94 Euro festgesetzt werden soll, eine weitere Runde von Sparmaßnahmen nötig sein. Die aktuelle Planung des SR basiert auf der Annahme, dass die Beitragserhöhung erfolgt, jedoch haben sich mehrere Bundesländer bereits gegen diese Erhöhung ausgesprochen.