Wenn man den Verantwortlichen aus dem Hause Tineco etwas nicht vorwerfen kann, dann ist es wohl Stillstand. Hat der Hersteller für smarte Haushaltsgeräte ein neues Feature ersonnen, wird im bestehenden Portfolio rasch nachgerüstet, um gute Geräte noch besser zu machen. So etwa im Falle des Floor One S7 FlashDry, der mit Blick auf seine älteren Brüder einige neue und vor allem auch sehr praktische Tricks dazugelernt hat.

Der intelligente Nass- und Trockensauger wurde nämlich unter anderem mit der namensgebenden Selbstreinigungstechnologie ausgestattet, wie sie auch beim Switch S7 (den Test findet ihr hier) zum Einsatz kommt. Dabei wird das System „von der Rohrleitung bis zur Bürstenwalze“ nach Gebrauch zunächst mit 70°C heißem Frischwasser durchgespült, um sich dann schließlich mit einer Heizleistung von 450 W selbst zu trocknen.

Auf diese Art und Weise lässt sich der Floor One S7 FlashDry nicht nur bequem reinigen, auch Gerüchen und Bakterien wird vorgebeugt und die Bürste bleibt schön flauschig. Das ist allerdings nur eines von vielen Features, welche das Gerät aus unserer Sicht zur neuen Speerspitze im deutschen Saugwischer-Sortiment bei Tineco machen.

Aber fangen wir von vorne an:

Für 799 Euro bekommt ihr ein überraschend kompaktes Paket ins Haus geliefert, in welchem neben dem Saugwischer in zwei Teilen (Hauptgerät und Handstück) außerdem noch eine Ladestation mit fest installiertem Netzkabel (1,5 Meter) und transparenter Ablage, eine zusätzliche Bürstenrolle und ein Trockenfilter als Ersatz, eine Reinigungsbürste, eine 500ml-Flasche mit der hauseigenen Reinigungslösung sowie die mehrsprachige Anleitung stecken.

In Sachen Zusammenbau gilt es lediglich, den Handgriff auf das Hauptgerät aufzupflanzen, bis ein hörbares Klickgeräusch ertönt, die transparente Ablage als Schmutzfänger in die Ladestation einzuklinken und das Netzteil einzustecken. Bei diesen wenigen Schritten erweist sich bereits die gute Verarbeitungsqualität, die wir von Tineco gewohnt sind – alle Teile rasten sauber ein, nichts wackelt, nichts quietscht und das sollte während der gesamten Testphase auch so bleiben.

Auch das Gerät an sich wirkt wertig, mit dem glänzenden Firmennamen an der Front gar recht edel. Die an eine Holzmaserung erinnernde Oberflächenstruktur des Torsos fällt allerdings unter die Kategorie „Geschmackssache“. Uns persönlich gefällt das schlichte matte schwarz, wie wir es beispielsweise vom Floor One S5 kennen, deutlich besser.

Etwas schade ist zudem, dass die mitgelieferten Zubehörteile keinen Platz in der Ladestation finden, obwohl in der Anleitung sogar von entsprechenden Zubehörhaltern die Rede ist. Wie sich aber gezeigt hat, fehlte nichts in dem Paket, die Anleitung basiert schlicht auf einer älteren Version der S7-Serie, in welcher noch eine andere Ladestation zum Einsatz kam. Lasst euch also nicht irritieren, vielleicht wurde inzwischen sogar bereits eine aktuelle Anleitung beigelegt.

Soweit es das 1,50 Meter lange Netzkabel zulässt, lässt sich die 30 x 31 cm messende Ladestation frei im Raum positionieren. Der Saugwischer wird zum Laden einfach auf die Basis aufgesteckt und benötigt für einen vollen Ladezyklus des 3.900 mAh Lithium-Ionen-Akkus überschaubare vier bis fünf Stunden.

Akkupower und Sprachansage

Mit vollem Akku schafft der Floor One S7 FlashDry laut Hersteller bis zu 40 Minuten. Nach unseren Tests können wir dies bestätigen und waren zuweilen gar etwas länger unterwegs, wobei die Laufzeit von dem gewählten Betriebsmodus abhängt. Putzen wir etwa im Max-Modus durchgängig mit voller Power, ist bereits nach gut 25 Minuten Schluss.

Setzen wir den Saugwischer auf die Station, wird das Ganze von einer werksseitig wie immer viel zu lauten weiblichen Stimme kommentiert, die blechern aus einem Lautsprecher am Griff scheppert. Glücklicherweise lässt sich die Lautstärke der Ansagen unkompliziert über einen Knopf am Griff des Saugwischers in drei Stufen regeln oder auch ganz deaktivieren.

Auch die Sprache lässt sich hier wechseln, das deutsche Stimmpaket muss aber zunächst über die App hinzugefügt werden. Die dazu nötige Verbindung ist verblüffend rasch erstellt, da die App das Gerät nach dem Einschalten der WLAN-Konnektivität vollkommen automatisch erkennt – einfacher geht es kaum.

Bevor es nun endlich losgeht, befüllen wir den 0,8 Liter fassenden Frischwassertank an der Rückseite des Geräts bis zur Markierung mit Frischwasser, geben noch eine Kappe der Reinigungslösung hinzu und nehmen den Saugwischer in Betrieb, indem wir das Gerät nach hinten neigen – stellen wir es wieder senkrecht, stoppt der Reinigungsvorgang.

Dieses Prinzip kennen wir schon von den älteren Modellen, inzwischen scheint es bei Tineco aber zum guten Ton zu gehören, dass die Räder hinten am Bürstenkopf nicht einfach nur motorisiert sind, um dem mit fünf Kilo recht schweren Gerät einen Vortrieb zu verleihen, sie passen sich auch noch unseren Bewegungen an.

Anstatt also wie früher noch gegen die Reifen zu arbeiten, wenn man den Saugwischer nach hinten zieht, wechseln die bi-direktionalen Räder je nach Bedarf die Laufrichtung. Die Kraft, mit welcher die Räder dabei unterstützend zu Werke gehen, lässt sich in der App in drei Stufen justieren.

Zwar kennen wir diese Funktion bereits von anderen Tineco-Geräten, beim Putzen mag sich unser Kind-Ich an dieser sinnvollen Technik aber gar nicht sattfreuen. Der erwachsene Teil in uns nimmt indes den effektiv designten Reinigungskopf zur Kenntnis, bei dem die Bürstenrolle nahezu die gesamte Breite von 26,5 cm einnimmt und damit eine genaue Kantenreinigung von etwas unter einem Zentimeter ermöglich – zu beiden Seiten wohlgemerkt.