Beim Musik-Streamingdienst Spotify steht demnächst eine erneute Preiserhöhung an. Diese soll zunächst zwar nur für amerikanische Kunden gelten, später aber auch auf andere Märkte ausgeweitet werden.

Damit wäre es bereits die zweite Preiserhöhung binnen eines Jahres, nachdem die Kosten für die Nutzer bereits Ende 2023 gestiegen waren. Betroffen sind laut „Techbook“ diesmal alle Abonnementtypen mit Ausnahme des Studenten-Tarifs.

In den USA steigen die Preise um bis zu 3 Dollar pro Monat. Übertragen auf den deutschen Markt würden sich folgende neue Preise ergeben: für den Spotify Studenten-Tarif 6,99 Euro, für Spotify Premium 11,99 Euro, für Spotify Duo 16,99 Euro und für Spotify Family 19,99 Euro.

Die Gründe für die Preiserhöhung sind von Spotify nicht explizit kommuniziert worden, doch Brancheninsider vermuten, dass dies mit anhaltenden Diskussionen über Tantiemen zusammenhängt.

Einnahmen und Kosten

Das Gros der Einnahmen, die der Streamingdienst erwirtschaftet, kommt den Rechteinhabern zugute. Um dabei trotzdem wirtschaftlich zu bleiben hat Spotify inzwischen nicht nur Personal reduziert, sondern auch ein Empfehlungssystem eingeführt, bei dem Künstler gegen Bezahlung bevorzugt vorgeschlagen werden.

Weiterhin hat Spotify durch die Integration eines begrenzten Kontingents an Hörbüchern in seine Abos versucht, die Zahlungen für Musiklizenzen zu reduzieren. Dieser Schritt ist von der Mechanical Licensing Collective (MLC) kritisiert worden, die angibt, dass die Tantiemen aus Spotify-Abos seitdem um fast 50 Prozent gesunken sind. Im Gegenzug argumentiert Spotify, dass die Einführung von Hörbüchern langfristig zu einem Anstieg der Abonnentenzahlen führen wird.

Derzeit führt Spotify Verhandlungen mit verschiedenen Verbänden, während die MLC bereits rechtliche Schritte eingeleitet hat. Ein US-Bezirksgericht muss noch eine Entscheidung treffen. Die Preiserhöhung könnte dabei helfen, die Argumentation gegen höhere Tantieme-Zahlungen zu stärken.

Für Neukunden in den USA sind die neuen Preise bereits in Kraft, während bestehende Kunden ab Juli betroffen sein werden.