Nebula Cosmos 4K SE Smart-Beamer im Test
Fragt man nach den Präferenzen in Sachen „Beamer oder TV“, verhält es sich ein wenig wie mit Haustieren: Es gibt Hunde- und es gibt Katzentypen. Während die einen die direkte Bildbeleuchtung eines Fernsehgerätes bevorzugen, sind andere Fans der freien Skalierbarkeit, die mit einem Beamer einhergeht. Wir gehören eigentlich der Fernseh-Fraktion an und sind von daher auch etwas befangen in den folgenden Test gegangen – aber so viel sei bereits vorweggenommen: Der Nebula Cosmos 4K SE hat uns eindrucksvoll eines Besseren belehrt.
Ist die Rede von Beamern oder Projektoren, mögen viele sicherlich noch die klobigen Kisten vor Augen haben, deren Leuchtquellen man alle paar Jahre austauschen muss. Mittlerweile sind allerdings Geräte auf dem Vormarsch, welche sich die ungleich potentere und langlebigere Lasertechnologie zunutze machen.
Eines davon war vor einigen Jahren der Cosmos Laser 4K aus dem Hause Nebula, einem Tochterunternehmen des umtriebigen Hardwareentwicklers Anker Innovations. Mit dem Cosmos 4K SE geht das Gerät nun in eine neue Versionsrunde, die vor allem im Bereich Software mit einigen sinnvollen Updates aufwartet. Offenbar ist es Nebula außerdem gelungen, an einigen Stellen im positiven Sinne zu sparen, denn die SE-Revision kostet deutlich weniger als das ursprüngliche Modell.
Bei dem Nebula Cosmos 4K SE haben wir es mit einem smarten Beamer zu tun, der gar nicht erst so tut, als wolle er sesshaft werden. Mit seinen Abmessungen von 165 mm x 263 mm x 265 mm und dem fest im Kunststoffgehäuse installierten Tragebügel nebst angenehmer Silikonbeschichtung in der Griffmulde ist der spacegraue High-Tech-Quader auf Mobilität ausgelegt. Zwar bringt er mit rund 4,5 kg durchaus Gewicht auf die Waage, aber dafür hat das Gerät ja schließlich auch so einiges unter der Haube.
Einer für alles
An der Front befindet sich die mit einem roten Rand eingefasste Linse, hinter der sich eine innovative Kombitechnologie verbirgt, die Nebula „HybridBeam“ nennt. Diese vereint LED- und Laserlichtquellen und soll dem Hersteller zufolge für „strahlendere Bilder und sattere Farben“ sorgen. Mit 1.800 ANSI Lumen kommt der Nebula Cosmos 4K SE jedoch etwas weniger Leuchtstark daher, als noch der Vorgänger mit seinen 2.200 Lumen.
An den Seiten der Linse sind Sensoren positioniert, die dazu dienen, das Bild den jeweiligen Gegebenheiten anzupassen. Hier arbeiten diverse KI-Systeme Hand in Hand miteinander, die nicht nur eine automatische Trapenzkorrektur vornehmen, sie sorgen auch für ein scharfes Bild und können sogar Hindernisse erkennen, um die Projektionsfläche entsprechend zu positionieren. Zur Bildverbesserung stehen ferner noch einige weitere Features zur Verfügung, auf die wir später noch zu sprechen kommen.
Die mit einer Lochmatrix perforierten Seiten des Cosmos 4K SE sind den beiden 15-Watt-Lautsprechern vorbehalten, die abermals die Mobilität des Gerätes unterstreichen. Dass diese dazu auch noch mit Dolby Audio- und Dolby Digital Plus-Zertifizierung daherkommen, ist eine weitere Kirsche auf der Akustik-Torte.
Drehen wir das Gerät weiter, kommen wir zu den Eingängen an der Rückseite. Hier hat Nebula dem Beamer gleich zwei HDMI-Eingänge nach dem aktuellen 2.1-Standard spendiert, die beide 4K HDR mit 60 Hz liefern. Einer davon ist zudem mit dem eARC-Protokoll ausgestattet, was es erlaubt, kompatible Soundbars ganz einfach via HDMI anzuschließen. Wir haben es mit der Sonos ARC ausprobiert und bekamen problemlos direkt fetten Sound geliefert, während der andere HDMI-Kanal für die passenden Konsolenbilder sorgte.
Zur Verfügung stehen ferner ein USB-A-Port für externe Festplatten oder Memory Sticks sowie eine AUX-Buchse zum Anschluss von Soundsystemen über Klinke. Den Reigen beschließt der für den Betrieb stets nötige Stromanschluss, denn über einen Akku verfügt der Nebula Cosmos nicht. Dies hätte zwar den Mobilitätsgedanken auf die Spitze getrieben, das Gerät aber auch so schwer und teuer gemacht, dass die Vorteile verpufft wären.
Alles in allem macht der Beamer einen äußerst wertigen Eindruck und vermittelt optisch und haptisch direkt ein Gefühl von Qualität. Zum Lieferumfang gehören ferner eine Fernbedienung, für die praktischerweise auch gleich zwei passende Batterien beigelegt wurden, ein Quick-Start-Guide sowie das mit zwei Metern ausreichend lange Stromkabel.
Nun aber ans Eingemachte
Eine der großen Stärken des Nebula Cosmos 4K SE ist die vorinstallierte und von Smart-TVs bekannte Google-TV-Oberfläche, dank welcher sich das Gerät binnen weniger Minuten einrichten lässt. Wer sich die Texteingaben über die Fernbedienung sparen möchte, der nutzt alternativ die Nebula Connect App, die als praktische Smartphone-Remote einige zusätzliche Features bereitstellt, wie etwa die Steuerung des Gerätes über Wischgesten. Wir sind als typische Boomer dann aber doch bei der klassischen Fernbedienung geblieben, die uns das Leben mit beleuchteten Tasten sinnvoll erleichtert.
Kaum aufgestellt, hat man also schon direkt Zugriff auf all die Apps und Streamingdienste, die Google TV zu bieten hat. Weitere Geräte werden also nicht benötigt, solange eine WLAN-Verbindung oder alternativ auch ein Hotspot zur Verfügung stehen. Einfach bei Netflix und Co. anmelden und los geht’s.
Das Prinzip kennt man wie gesagt bereits von Smart TVs, doch der Nebula Cosmos 4K SE ist wortwörtlich ein ganz anderes Kaliber, das euch je nach den Möglichkeiten vor Ort jede gewünschte Bildgröße bis zu einer Diagonale von königlichen 200 Zoll liefert – zum besseren Verständnis: Das sind über fünf Meter!
Dazu erkennt das Gerät auch noch die jeweiligen Gegebenheiten und passt die Dimensionen in Echtzeit an. Wir sind nach den erste Wow-Effekten im Zuge der Inbetriebnahme erst einmal staunend durch unsere Test-Wohnung gelaufen, nur um uns immer wieder an der automatischen Trapezkorrektur, der Hindernisvermeidung und dem Auto-Focus zu erfreuen.
Die KI lieferte dabei stets verblüffend gute Ergebnisse, die Justierung lässt sich bei Bedarf aber auch manuell vornehmen. Tatsächlich lädt euch das System mit einem Hinweis sogar dazu ein, mit nur einem Tastendruck ins Menü zur Feineinstellung zu wechseln – und hier gibt es so einiges zu entdecken.
Das Bild kann sich sehen lassen
An dieser Stelle muss betont werden, dass das voreingestellte Bild bereits äußerst beeindruckend ausfällt. Natürlich ist der Effekt eines Beamers naturgemäß von einer möglichst dunklen Umgebung abhängig, so dass wir vorrangig in einer solchen getestet haben. Doch auch unter weniger lichtoptimierten Umständen protzt das Gerät mit satten und natürlich anmutenden Farben, klar herausgearbeiteten Kontrasten und einer Detailfülle, die umso mehr fasziniert, je größer die Projektion wird.
Hier wirkt vor allem die von einer Quad-Core ARM Cortex-A55 CPU befeuerte hauseigene NebulaMaster-Engine ihr Werk, welche das Bild analysiert, um die Gamma-Kurve, Farbabstimmung und sogar den Bildverlauf dynamisch anzupassen. Das Ergebnis ist eine äußerst lebhafte Bildpräsenz die vor allem 4K-Inhalte mit einer Auflösung von 3840×2160 Pixeln zu einem echten Erlebnis macht.
Und sollte man dennoch nicht zufrieden sein, kann man im Menü zwischen verschiedenen Farbprofilen wählen oder auch einfach im Detail selbst Hand anlegen. Äußerst sinnvoll fanden wir dabei die Möglichkeit, das Bild nicht nur dem Umgebungslicht, sondern sogar unserer Wandfarbe anzupassen zu können. Ferner lässt sich noch eine praktische Augenschutz-Funktion aktivieren, die den Beamer augenblicklich dimmt, sobald jemand vor das Bild läuft – ideal für Haushalte mit Kindern und Tieren.
Damit ist der Funktionsumfang aber noch lange nicht erschöpft, denn wer einen 4K-Beamer nutzt, der will natürlich über den HDMI-Anschluss seine Konsole anklemmen und zocken. Um eine spürbare Latenz bei den Eingaben zu vermeiden, wechseln wir dazu rasch in den Spielmodus, und erfreuen uns an gestochen scharfen und vor allem auch flüssigen Bildern. Ein Pixelmeisterwerk wie etwa das brillante „Huntdown“ in einer derartigen Größe erleben zu dürfen, grenzt fast schon an Kunst.
Dabei fällt auf, dass die verbauten Lautsprecher einen unerwartet guten Dienst leisten und recht kraftvoll zu Werke gehen. Zwar sticht der Sound in den Höhen etwas, dafür kommt der Bass recht gut raus. Natürlich können die 15-Watt-Speaker ein ausgewachsenes Soundsystem nicht ersetzen, den Garten bei einer Fußball-Party aber durchaus angemessen beschallen. Da ergibt es dann auch Sinn, dass man den Nebula Cosmos 4K SE alternativ auch einfach als Bluetooth-Lautsprecher ohne Bildausgabe nutzen kann.
Und wo wir gerade dabei sind: Dank der umfassenden Kompatibilität lassen sich dem Gerät via Chromecast auch Inhalte vom Smartphone zuspielen, Bluetooth-Boxen werden problemlos erkannt und Sprachsteuerung unterstützt.
Ein kleines Manko ist uns in diesem Zusammenhang dann aber doch aufgefallen: Auf eine via USB-C angeschlossene externe Festplatte wollte das System zunächst nicht zugreifen, auch bei USB-Sticks hatten wir Probleme. Abhilfe schafft hier nur ein Videoplayer oder ein Datei-Manager, den man sich aus dem Play Store ziehen muss. Weshalb dieser Umweg überhaupt nötig ist, bleibt uns bis jetzt ein Rätsel.
Abschließend noch ein paar Worte zur Aufstellung:
Der Nebula Cosmos 4K SE lässt sich vor oder hinter einer Leinwand platzieren, an der Decke oder auf einem Stativ. Zu bedenken ist dabei, dass der Lüfter im Betrieb baubedingt je nach Abstand mehr oder weniger zu hören ist. Wir haben Werte zwischen 30 und 40 dB direkt am Gerät gemessen.
Installiert man den Beamer über Kopf, entfallen außerdem einige smarte Features, wie etwa die automatische Trapezkorrektur. Allerdings hatten wir keinerlei Probleme, das Bild auch per Hand anzupassen und waren begeistert davon, in welchen Winkeln man den Beamer aufstellen kann, ohne dafür qualitative Einbußen beim Bild hinnehmen zu müssen.
Hat man sich dann einmal entschieden, lässt sich die Einstellung festnageln und als Standard speichern. Das ist insofern sinnvoll, als dass die automatisiere Bildanpassung recht schnell greift, wenn man das Gerät versehentlich mal bewegt. Klug gebaut wie der Beamer aber nun einmal ist, lässt sich die Empfindlichkeit als Kompromiss auch herunterregeln.
Aber bevor wir hinsichtlich der Benutzerfreundlichkeit nun noch mehr Seiten füllen, kommen wir abschließend besser mal zum …
Fazit:
Der Nebula Cosmos 4K SE ist ein mediales Kraftpaket, das selbst notirische Beamer-Skeptiker bekehrt. Als mobiles System konzipiert, kann man das Gerät bequem transportieren, um es dank smarter Anpassungsfunktionen jederzeit rasch in Betrieb zu nehmen, wo auch immer man gerade möchte. Egal ob draußen oder drinnen, ist dabei eine maximale Bilddiagonale von satten 200 Zoll drin – und das bei einer HDR 4K-Auflösung mit Dolby-Vision-Zertifizierung wohlgemerkt.
Dank Google TV-Betriebssystem ist dazu nicht einmal ein externer Zuspieler nötig. Sämtliche relevanten Streamingdienste sind bereits an Bord, weitere Apps lassen sich jederzeit hinzufügen. Dank der zwei verbauten 15-Watt-Lautsprecher ist sogar für unerwartet kraftvollen Sound gesorgt, so dass man nur noch Strom und eine WLAN-Verbindung oder wahlweise einen Hotspot benötigt.
Doch aus sonst lässt der Nebula Cosmos 4K SE in Sachen Konnektivität kaum Wünsche offen: zwei HDMI-Ausgänge nach modernem Standard, ein USB-C-Port, Bluetooth und Chromecast werden unterstützt, sogar eine AUX-Buchse ist am Start. Steuern lässt sich das benutzerfreundliche Gerät über die mitgelieferte Fernbedienung oder via App auch über das Smartphone.
So richtig komplett macht das umfangreiche und enorm flexible Gesamtpaket aber vor allem das satte und ausdrucksstarke Bild mit seinen lebendigen Farben, nuancierten Kontrasten und flüssigen Verläufen. Die KI liefert bereits von Haus aus eine beeindruckende Vorstellung mit Wow-Effekt, bei Bedarf lässt sich im Menü jedes Detail aber auch manuell justieren.
Mit all diesen Features an Bord ist der Nebula Cosmos 4K SE zudem äußerst fair bepreist, so dass uns faktisch kein Grund einfiele, weshalb man aktuell zu einem anderen Beamer greifen sollte.
Den Nebula Cosmos 4K SE erhaltet ihr für 1.499,99 Euro auf der Nebula Webseite, auf Amazon oder im Handel. Separat sind noch eine passende Reisetasche für 99,99 Euro, ein Tischständer für 49,99 Euro und ein Stativ für 149,99 Euro erhältlich.