Wer nicht bereit ist, die hierzulande vergleichsweise hohen Gebühren für ein Premium-Abo von Youtube zu zahlen, hatte bislang die Möglichkeit, über den Umweg einer VPN-Verbindung von den Kostenvorteilen im Ausland zu profitieren. Damit scheint nun aber Schluss zu sein.

Während in Deutschland das Youtube-Premium-Abo regulär happige 12,99 Euro pro Monat kostet, ist es in anderen Ländern wie der Ukraine für weniger als 3 Euro erhältlich. Auch in Ländern wie Indien, Argentinien und der Türkei sind die Preise deutlich günstiger. Ein Umstand, den sich findige User schon länger dank der Möglichkeiten eines Virtuellen Privaten Netzwerks, kurz VPN, zunutze machen.

YouTube vs. VPN

Mehreren Medienberichten zufolge geht das Videoportal inzwischen aber offenbar aktiv gegen Nutzer vor, die von diesem Schlupfloch Gebrauch machen, und kappt dazu Mitgliedschaften, die nicht im tatsächlichen Wohnsitzland der Nutzer abgeschlossen wurden.

In Mitteilungen an betroffene Abonnenten teilt Youtube mit: „Deine Premium-Mitgliedschaft wurde beendet, weil wir glauben, dass du bei der Anmeldung mit [Name des Landes] nicht das tatsächliche Land deines Wohnsitzes angegeben hast.“

Weiter heißt es: „Wenn du Mitglied bleiben möchtest, musst du dich innerhalb der nächsten Wochen noch einmal für Premium registrieren. Andernfalls kannst du nur noch bis zum [Datum] auf die Vorteile zugreifen. Nach diesem Datum wird deine Mitgliedschaft nicht automatisch verlängert.“

User suchen nach neuen Schlupflöchern

Von dieser Maßnahme nicht sonderlich angetan, suchen viele Nutzer in den sozialen Netzwerken aktuell nach neuen Wegen, dennoch ein Premium-Abo über VPN abschließen zu können, um auch weiterhin von den niedrigeren Preisen im Ausland zu profitieren.

Und tatsächlich scheinen einige User mit verschiedenen VPN-Anbietern erfolgreich gewesen zu sein, mit Blick auf YouTubes verstärkte Bemühungen, derlei Praktiken einen Riegel vorzuschieben, ist jedoch ungewiss, wie lange diese Abos letztlich noch aktiv bleiben.

Zudem bemüht sich Youtube schon seit geraumer Zeit, gegen Werbeblocker vorzugehen. Das Unternehmen führt dazu verschiedene Methoden ins Feld. Künftig sollen etwa Werbeanzeigen direkt in den Videostream integriert werden, was das Unterdrücken von Werbung durch die immer findigeren Adblocker deutlich erschweren wird.

Den Nutzern soll letztlich nichts anders übrig bleiben, als entweder die Werbung zu akzeptieren oder den vollen Preis für das Premium-Abonnement im eigenen Land zu zahlen.