Es hat intern monatelange Debatten erfordert, aber nun steht im Hause Volkswagen der Plan, ab 2027 einen günstigen elektrischen Kleinwagen auf den Markt zu bringen, der gerade einmal etwas um die 20.000 Euro kosten soll.

Der Vorstandsvorsitzende Oliver Blume betonte in diesem Zusammenhang die gesellschaftliche Verantwortung des Konzerns und das Ziel, erschwingliche E-Mobilität in Europa zu fördern. „Es geht um elektrische Einstiegsmobilität aus Europa für Europa“, gibt Blume die Devise im Rahmen einer Mitteilung des Konzerns bekannt.

Ursprünglich hatte Volkswagen für dieses Projekt eine Kooperation mit dem Autobauer Renault in Betracht gezogen. Die Zusammenarbeit ist inzwischen jedoch von Tisch, nachdem VW den Franzosen Medienberichten zufolge erst in der vergangenen Woche eine Absage erteilt hatte. Für Renault dürfte dies einen herben Rückschlag bedeuten, hatte man dort doch noch im Frühjahr medienwirksam ein gemeinsames E-Auto-Projekt europäischer Autohersteller angepriesen.

Alte Plattform, neuer Wagen

Ein Unternehmen von der Größe Volkswagens muss ein derartiges Projekt allerdings auch alleine stemmen können. Nähere Details stehen dazu zwar noch aus, bekannt ist aber bereits, dass das geplante Fahrzeug auf der aktuellen MEB-Elektroplattform des Konzerns basieren soll, die derzeit weiterentwickelt wird.

Ursprünglich war die Scalable Systems Platform (SSP) ab 2027 als Grundlage für alle E-Autos von VW angedacht, deren Einsatz musste wegen Softwareentwicklungsproblemen jedoch verschoben werden. Derzeit geht man von einer Einführung „gegen Ende des Jahrzehnts“ aus.

Der neue Kleinwagen soll aber schon früher kommen, die Vorstellung wird auf 2027 datiert. Der Verkaufsstart dürfte von daher im Jahr 2028 erfolgen.

Neben diesem Projekt plant Volkswagen bereits ab dem nächsten Jahr, vier elektrische Kompaktfahrzeuge der Marken VW, Skoda und Cupra auf den Markt zu bringen, die alle zu Preisen um 25.000 Euro angeboten werden sollen. Diese Fahrzeuge werden in den Seat-Fabriken in Spanien produziert und etwa so groß wie ein Polo ausfallen.

Im Wettbewerb um günstige Elektroautos hat VW allerdings noch Aufholbedarf, da der Stellantis-Konzern bereits Modelle wie den Citroën e-C3 für 23.000 Euro anbietet, die allerdings primär für die städtische Nutzung konzipiert sind.