Wie so viele Branchen dieser Tage, stehen auch die Versicherer hierzulande aktuell vor großen finanziellen Herausforderungen. In diesem Zusammenhang hat der Präsident des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Norbert Rollinger, bereits angekündigt, dass die Beiträge für Kfz-Versicherungen im laufenden Jahr im Schnitt voraussichtlich um zehn Prozent steigen werden.

Damit reagieren die Versicherer auf die enorm gestiegenen Preise, die aktuell für Reparaturen und Ersatzteile anfallen – ein Umstand, welcher der Branche im letzten Jahr einen Milliardenverlust eingebrockt hat. Schon jetzt haben viele Anbieter ihre Preise entsprechend angepasst. Mit Gewinnen rechnet man erst wieder im Jahr 2025 und einer dann erfolgten erneuten Beitragserhöhung.

Wie der GDV berichtet, hätten die Ausgaben, welche die Kfz-Versicherer 2023 zu stemmen hatten, die Einnahmen in dieser Zeit signifikant übersteigen, was zu einem erheblichen finanziellen Druck geführt habe.

Die Rede ist dabei von einem Ausgaben- zu Einnahmen-Verhältnis von 1,10 Euro zu einem Euro.

Doch nicht nur Autofahrer werden tiefer in die Tasche greifen müssen, auch Gebäudeversicherungen kommen 2024 teurer zu stehen. Die dafür gültigen Beitragshöhen richten sich üblicherweise an den Baukostenindex und werden aller Voraussicht nach ebenfalls um rund 10 Prozent steigen.

Nun hat das Weihnachtshochwasser 2023 zwar enorme Ausmaße angenommen, aus Sicht der Versicherer jedoch nur zu vergleichsweise geringen versicherten Schäden von etwa 200 Millionen Euro geführt. Grund: Die geringe Verbreitung von Elementarschadenversicherungen – eine normale Gebäudeversicherung greift im Falle von Hochwasserschäden nämlich nicht.

Vor diesem Hintergrund wurden bereits Stimmen laut, die eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden fordern, eine solche Maßnahme lehnt der GDV jedoch ab. Zumindest solange, bis infrastrukturelle Verbesserungen umgesetzt werden, bestünden aus Sicht des Verbandes doch Mängel im Hochwasserschutz. Auch fehle es an Anpassungen an die Folgen des Klimawandels, weshalb es entsprechender Präventionsmaßnahmen bedürfe, wie etwa eines Baustopps in Überschwemmungsgebieten.

Trotz allem blickt der GDV aber optimistisch auf das neue Jahr, wo man sich vor allem im Bereich der Lebensversicherungen dank gestiegener Zinsen einen Aufschwung verspricht.