Die Deutsche Bank plant mit Blick auf ihre Tochtergesellschaft Postbank die Abschaffung der Bargeldabhebung in rund 1.800 Partnerfilialen bis zum Ende des Jahres 2025. Besagte Partnerfilialen umfassen eine Vielzahl von Geschäften, darunter Schreibwarenläden und kleine Einzelhändler, die bisher neben ihren Hauptgeschäften auch entsprechende Finanzdienstleistungen der Postbank bereitgestellt haben.

Dieser vor allem aus Sicht der Kundschaft gravierende Schritt ist Bestandteil eines großen Plans, der darauf abzielt, die Postbank künftig mit dem Schwerpunkt auf mobile Dienste neu aufzustellen und gleichzeitig das Filialnetz zu straffen. Zudem tendiere das Kundenverhalten laut der Postbank immer stärker in Richtung digitaler Bankgeschäfte, die Nachfrage nach Bargeldabhebungen nehme entsprechend ab.

Die Neuausrichtung spiegelt eine allgemeine Tendenz wider.

Und tatsächlich folgt die Deutsche Bank mit dieser Maßnahmen einem Trend, nachdem bereits die Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die Sparkassen im Laufe der vergangenen Jahre ihr Filialnetz ebenfalls deutlich ausgedünnt haben.

Wie vonseiten der Deutschen Bank betont wird, stelle der Schritt zur Reduzierung der Partnerfilialen eine Anpassung an das veränderte Kundenverhalten dar. Verbraucherschützer kritisieren indes jedoch, dass mit der erwarteten Schließung von etwa 250 der 550 existierenden Filialen bis Mitte 2026 eine spürbare Verschlechterung in Sachen Zugänglichkeit und Service für Kunden einhergehen wird.

Trotz der digitalen Transformation und der strategischen Neuausrichtung der Postbank auf „Mobile First“, zeigen die Ergebnisse einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom, dass der persönliche Kontakt und der Zugang zu Bargeld für einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung offenbar auch weiterhin von großer Bedeutung sind. Zwar nutzten im Jahr 2021 lediglich 7 Prozent der Befragten hauptsächlich Filialen für ihre Bankgeschäfte, dieser Anteil stieg im Jahr 2023 allerdings wieder auf 17 Prozent an.

Kunden der Postbank werden auf lange Sicht jedoch umdenken müssen. War es zuvor noch möglich, sich bequem beim Schreibwarenhändler nebenan Geld abzuheben, entfällt dieser Service im Zuge der geplanten Neuausrichtung nun. Fraglos kann man heutzutage auch ohne Bargeld problemlos shoppen gehen, doch insbesondere in Krisenzeiten verlassen sich Menschen bekanntlich lieber auf das, was sie auch tatsächlich in ihren Händen halten, was wohl auch das Wiedererstarken der persönlichen Bankgeschäfte erklären dürfte.