Am 21. September heißt es in München wieder „Ozapft is!“. Wie jedes Jahr wird das Oktoberfest auch diesmal wieder Gäste aus nah und fern auf die Wiesn locken und für erstaunte Gesichter sorgen, wenn es um die Preise für den Verzehr und vor allem die Getränke geht.

Diese werden stets im Vorfeld bekanntgegeben und sorgen daraufhin immer wieder für Gesprächsstoff und Kopfschütteln. Und doch müssen wir auch diesmal die ewige Litanei anstimmen: Es wird nochmal teurer. Die Zahlen rangieren dabei inzwischen in derart absurden Sphären, das die Stadt München nun prüfen lassen will, ob die von den Wirten kalkulierten Preise angemessen sind.

Eine Maß Bier wird diesmal nämlich zwischen 13,60 Euro und 15,30 Euro kosten, was einen durchschnittlichen Preisanstieg von 3,9 Prozent bedeutet. Damit wird erstmals die Marke von 15 Euro überschritten. Zum Vergleich: Im letzten Jahr bewegten sich die Preise für einen Liter Festbier noch zwischen immer noch reichlich happigen 12,60 Euro und 14,90 Euro.

Hintergründe der Preissteigerung

Peter Inselkammer, Sprecher der Wiesnwirte, rechtfertigt die Preissteigerung mit spürbar gestiegenen Ausgaben und betonte: „Wir haben die Preise mit Augenmaß angepasst.“

Die höheren Tarifabschlüsse und der Arbeitskräftemangel trieben die Lohnkosten nach oben, der Auf- und Abbau der großen Bierzelte sei vergleichbar mit dem Bau eines Reiheneckhauses, während sich die Stromkosten glatt verdoppelt hätten. Zudem wirken sich „die zunehmenden bürokratischen Auflagen“ ebenfalls negativ auf das Preisniveau aus, da die wachsenden Anforderungen und Dokumentationspflichten „immer mehr Personal und damit auch Geld“ nötig machen.

München will es aber genauer wissen und überprüft aktuell, ob die kalkulierten Preise der Gastronomie angemessen sind. Wiesnstadträtin Anja Berger gibt außerdem zu bedenken: „Zumindest acht der großen Zelte und alle auf der Oidn Wiesn werden aber auch heuer weniger als 15 Euro verlangen. Bei den kleinen Zelten liegt nur eines von 17 über der 15-Euro-Marke.“

Auch Alkoholfreies wird teurer

Auch das Angebot an alkoholfreien Getränken bleibt nicht verschont von dem Aufwärtstrend. Auf den Liter gerechnet kostet eine Limonade nun im Schnitt 11,67 Euro, Tafelwasser schlägt mit 10,48 Euro zu Buche und Spezi sogar mit 12,23 Euro.

Nichtsdestotrotz stellt die Stadt sicher, dass auch Besucher mit geschröpftem Portemonnaie ihren Durst auf jeden Fall werden stillen können: An zehn Trinkwasserbrunnen auf der Theresienwiese kann man sich kostenlos bedienen – immerhin doppelt so viele, wie noch im Vorjahr.

Am Montag hat bereits der Aufbau der großen Festzelte begonnen. Bis zum Ende des Festes am 6. Oktober werden etwa sechs Millionen Besucher erwartet, doch es dürften wohl spürbar mehr werden. Im Vorjahr kamen noch 7,2 Millionen Gäste und tranken dabei 6,5 Millionen Maß Bier.