Man sollte meinen, dass der etablierte Geschmack eines Produktes der Lebensmittelindustrie in Stein gemeißelt sei. Allerdings ist es gar nicht mal so unüblich, dass Rezepturen aus verschiedenen Gründen geändert werden – sei es aus wirtschaftlichen Aspekten oder mit Blick auf einen sich verändernden Zeitgeist.

Da man die Freunde des alten Geschmackes aber natürlich nicht vergraulen möchte, entstehen mitunter gänzlich neue Produkte, so wie nun im Falle von Nutella. Dort soll nach nunmehr 60 Jahren nämlich erstmals die Rezeptur verändert werden, um eine vegane Version der beliebten Schokocreme auf den Markt zu bringen.

Auf dem Portal „LinkedIn“ ließ Giorgio Santambrogio, der CEO der italienischen Végé-Gruppe – einem Konglomerat aus Vertriebsgenossenschaften im Heimatland von Ferrero – verlautbaren: „Wir sind gerne Partner bei den Innovationen unserer Freunde aus der Branche, und hier sind wir mit der Innovation der Innovationen: Nutella verändert sich, entwickelt sich weiter.“

Hier kommt: „Nutella Plant Based“

Gemäß eines Berichtes der „Lebensmittel Zeitung“ soll die vegane Schokocreme unter Berufung auf italienische Medienbericht noch im Herbst auf den dortigen Markt kommen. Wann die vegane Nutella bei uns in den Regalen landet, ist zum aktuellen Zeitpunkt noch unklar. Gerüchtweise soll es im Herbst soweit sein.

Dafür, dass es den veganen Brotaufstrich auch bald bei uns geben wird, spricht ferner, dass das Ferrero-Unternehmen bereits im vergangenen Dezember hierzulande eine entsprechende Wort-Bild-Marke für die pflanzenbasierte Variante beim Patentamt angemeldet hat.

Kein Milchpulver

Für diese ersetzt das Unternehmen das klassische nicht-vegane Milchpulver durch eine bislang noch nicht genannte andere pflanzliche Zutat. Die neue Version wird als streichfähige Creme beschrieben, die eine vergleichbare Konsistenz und auch einen ähnlichen Geschmack wie die klassische Nutella aufweisen soll. Zudem wird betont, dass die vegane Variante das Sortiment erweitert und die alte Nutella nicht ersetzt.

Das aus Sicht des Umweltschutzes umstrittene Palmöl bleibt als Zutat übrigens bestehen. Um die für die Gewinnung notwendigen Ölpalmen anzubauen, werden in vielen Ländern große Flächen des Regenwaldes abgeholt – ein Umstand, für den der Ferrero-Konzern immer wieder in die Kritik gerät.

Immerhin werden „Bild“ zufolge pro Jahr 250.000 Tonnen Nutella in 75 verschiedenen Ländern verkauft. Der größte Pro-Kopf-Verbrauch entfällt dabei auf die Deutschen: Rund ein Kilogramm isst der Bundesbürger im Schnitt pro Jahr.