Die Rocker Kings of Leon melden sich mit ihrem mittlerweile neunten Studioalbum „Can We Please Have Fun“ zurück auf der Bildfläche. Dabei schreien sie quasi heraus, dass sie noch lange nicht zum alten Eisen gehören. Nach einer musikalischen Phase, die man vielleicht als kreative Dürre bezeichnen könnte, haben sie jetzt einen erfrischend knarzigen Sound kreiert, der frisch und unbekümmert wirkt und trotzdem ihre typische Handschrift trägt.

Nach ganzen 15 nicht immer einfachen Jahren, scheinen die Jungs wieder zu ihrer alten Form gefunden zu haben. Der Sound des neuen Albums erinnert an ihre alten Garage Rock-Tage und wirkt erfrischend unbeschwert. Die Bandmitglieder – die Brüder Caleb, Jared, Nathan Followill sowie ihr Cousin Matthew – zeigen sich auf „Can We Please Have Fun“   entspannter und reifer, was sowohl ihr persönliches Verhältnis zueinander als auch ihre Musik betrifft.

„Can We Please Have Fun“ strahlt eine lockere, fast spielerische Atmosphäre aus, die schon der Titel nahelegt. Man könnte sagen, die Band hat sich auf ihre musikalischen Wurzeln besonnen und bringt eine Leichtigkeit ins Spiel, die in früheren Alben oftmals vermisst wurde. Und so erklingt es, als hätten sie die schwermütigen Melodien und tiefgründigen Texte ihres Vorgängeralbums „When You See Yourself“ von 2021 hinter sich gelassen und stattdessen einen lebensbejahenderen Weg eingeschlagen.

Musikalisch geht das Album somit in eine deutlich rockigere Richtung. Die Songs laden zum Mitrocken ein und bleiben dabei eingängig, ohne an musikalischer Qualität einzubüßen. Leadsänger Caleb Followill beschrieb im Vorfeld der Veröffentlichung die Aufnahme des Albums als eine der angenehmsten Erfahrungen seiner Karriere und betont die musikalische Offenheit, die sie an den Tag gelegt haben. Und genau das bekommen alle Fans wirklich unüberhörbar auf zwölf neuen Tracks vorgetragen.

Und diese gestalten sich herrlich vielseitig, angefangen bei der lautstarken Leadsingle „Mustang“ oder dem super eingängigen „Television“. Eine wahre Sternstunde der Band gibt es mit „Split Screen“ zu hören, die eines der besten Momente auf der Platte generiert. Wobei „Nothing To Do“ mit all seiner „Kings of Leon“-DNA nah dran ist. Spannend ist aber auch das wehmütige „Slow Burns“, der Track „Ballerina Radio“ oder „Actual Daydream“, der mit ordentlich Southern Rock daherkommt.

Mit „Can We Please Have Fun“ haben Kings of Leon nach all den Jahrfen noch mal einen mutigen Schritt nach vorne gemacht. Dies beweist auch, dass sie ihre Fähigkeit abermals unter Beweis gestellt haben, auch nach über zwei Jahrzehnten im Music Business, musikalisch relevant und innovativ zu bleiben. Das neue Studioalbum ist ein lebendiger Beweis dafür, dass die Band immer noch in der Lage ist, ihre Fans zu begeistern und zu überraschen. Und so antworten wir auf das Motto des Albumtitels „Can We Please Have Fun“ mit einem ganz klaren „Yes, you can!“.

Kings Of Leon „Can We Please Have Fun“ – (Capitol / Universal Music) – VÖ: 10. Mai. 24

Tracklist: 01. Ballerina Radio // 02. Rainbow Ball // 03. Nowhere To Run // 04. Mustang // 05. Actual Daydream // 06. Split Screen // 07. Don’t Stop The Bleeding // 08. Nothing To Do // 09. Television // 10. Hesitation Generation // 11. Ease Me On // 12. Seen