Offenbar bekommt es jeder größere Dienst im Netz auf kurz oder lang mit einem Datenskandal zu tun. Als jüngster Eintrag auf der Liste kommt nun die Messenger-Plattform Telegram hinzu, welcher kürzlich ganze 361 Millionen E-Mail-Adressen und teils auch die dazugehörigen Passwörter entwendet wurden. Die Cyberkriminellen haben die dabei erbeuteten sensiblen Daten daraufhin veröffentlicht.

Ein anonymer Sicherheitsforscher entdeckte die Ansammlung der gestohlenen Datensätze in 518 Kanälen, die wie ein Archiv angelegt waren, und leitete diese Informationen an den Gründer der Plattform „Have I Been Pwned“ (HIBP), Troy Hunt, weiter.

Auf „Have I Been Pwned“ werden nämlich Daten aus Cyberangriffen sammelt und betroffenen Nutzern damit die Möglichkeit geboten, ihre E-Mail-Adresse einzugeben und zu überprüfen, ob sie betroffen sind.

Laut einem Bericht auf Hunts Website ist das ihm zugespielte Datenpaket mit 112 Gigabyte und über 1.700 Dateien außerordentlich groß. Von den betroffenen 361 Millionen E-Mail-Adressen waren 151 Millionen Adressen zuvor nicht in der HIBP-Datenbank verzeichnet, was darauf hindeutet, dass zahlreiche Nutzer möglicherweise zum ersten Mal von einem Datenleck betroffen sind.

Sofortige Maßnahmen und Prävention

Ein Datenleck dieses Ausmaßes stellt ein erhebliches Risiko dar, da es nicht nur E-Mail-Adressen, sondern auch die zugehörigen Passwörter und teilweise die betreffenden Webseiten umfasst, was Cyberkriminellen den Zugriff auf Benutzerkonten erheblich erleichtert.

Checkt also am besten auf „Have I Been Pwned“ durch die Eingabe eurer E-Mail-Adresse, ob Informationen von euch durch das Datenleck kompromittiert worden sind. Das Programm checkt daraufhin anhand eines gigantischen Datensatzes von aktuell über 11 Milliarden Einträgen, ob eure Daten im Netz durchgesickert sind.

Betroffene sollten unverzüglich ihre Passwörter ändern, sich von allen Geräten abmelden, ein sicheres Kennwort wählen und, wo möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren. Zudem sollten sie ihre Konten auf ungewöhnliche Aktivitäten prüfen, um möglichen finanziellen Schaden oder Identitätsdiebstahl vorzubeugen.

Um zukünftig sicher zu bleiben, ist es außerdem empfehlenswert, Daten vorsichtig zu teilen, besonders auf Websites, die möglicherweise nicht sicher sind. Nutzer sollten beim Herunterladen von Software auf die Quelle achten und die Installation eines Antivirenprogramms in Betracht ziehen, um sich vor Malware und anderen Online-Bedrohungen zu schützen.