Im Hause Mercedes-Benz hat man überraschend die Entscheidung getroffen, den zuvor angekündigten ausschließlichen Wechsel zu rein elektrischen Baureihen ab dem Jahr 2028 nun doch nicht zu vollziehen. Das Unternehmen strebt künftig stattdessen eine flexible Produktionsstrategie an, die sowohl Elektroantriebe als auch Verbrennungsmotoren umfasst. Solange Kunden einen Verbrenner wollen, sollen sie auch einen bekommen.

Damit stößt Mercedes mit Blick auf die allgemeine Debatte um die Zukunft der Mobilität in das gleiche Horn wie BMW, während sich Audi-Chef Döllner und Volkswagen-Chef Blume kürzlich klar für die Überlegenheit von Elektroautos ausgesprochen haben und betonten, dass der Antrieb der Zukunft batterieelektrisch sei.

In Stuttgart sollen bis in die 2030er hinein jedoch auch weiterhin noch Verbrennungsmotoren produziert werden. Mercedes-Benz betont, dass „das Tempo der Transformation von den Marktbedingungen und den Wünschen unserer Kundinnen und Kunden“ bestimmt wird.

Bis 2039 CO₂-neutral

Der Autobauer plane aber auch weiterhin, seine Neuwagenflotte bis 2039 bilanziell CO₂-neutral zu gestalten – unter der Voraussetzung, dass bis zur zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts bis zu 50 Prozent der verkauften Neuwagen Elektroautos oder Plug-in-Hybride seien.

Nach aktuellem Stand bedeutet der Positionswechsel von Mercedes jedoch nur einen Aufschub für den Verbrenner, dem ab 2035 das Aus droht. Zwar ist in diesem Zusammenhang geplant, ab 2026 im Zwei-Jahres-Rhythmus zu evaluieren, ob diese Regelung weiterhin Bestand haben soll oder ob Veränderungen notwendig sind, im politischen Kontext Europas zeigen sich diesbezüglich jedoch schon jetzt unterschiedliche Meinungen:

Während die Grünen den erreichten Kompromiss beispielsweise unverändert beibehalten wollen, befürwortet das Bündnis um Sahra Wagenknecht die Entwicklung besonders effizienter Verbrennungsmotoren.