Auch im noch jungen Jahr 2024 wird die Polizei einen koordinierten Blitzermarathon durchführen, im Zuge dessen mit deutlich verschärften Verkehrskontrollen zu rechnen ist. Der Aktionstag ist mittlerweile schon so etwas wie eine Tradition geworden: Nachdem 2012 der erste seiner Art in Nordrhein-Westfalen stattfand, erfolgten die Kontrollen im Jahr darauf schon bundesweit. Mittlerweile nehmen sogar viele weitere europäische Länder teil – ganze 26 waren es alleine 2019.

Auch wenn viele Spötter der Polizei in diesem Zusammenhang immer wieder vorwerfen, sich bloß bereichern zu wollen, indem man möglichst viele Bußgelder von Verkehrssündern kassiert, dient die Maßnahme tatsächlich vor allem der Prävention, zählt überhöhte Geschwindigkeit doch zu den häufigsten Unfallursachen.

Dass es dabei nicht nur um reine Geldmacherei geht, erweist sich schon daran, dass die Polizei die Termine für ihren Speedmarathon und sogar die Kontrollstandorte bereits im Vorfeld bekanntgibt. Selbst notorischen Rasern sollte es von daher möglich sein, diese Tage auch ohne Bußgeld zu überstehen – und dabei im Idealfall vielleicht sogar zu der Erkenntnis zu gelangen, dass regelkonform zu fahren, ganz entspannt sein kann.

Termin für 2024 ist bekannt

Den diesjährigen Blitzermarathon hat die Polizei „Autobild“ zufolge auf den 15. bis zum 21. April festgelegt. Ihren Höhepunkt sollen die verschärften Geschwindigkeitskontrollen dabei am 19. April 2024 erreichen – an diesem Tag ist von früh morgens bis spät in die Nacht mit Kontrollen zu rechnen.

Die Behörden haben diesen Zeitraum sicherlich nicht ganz ohne Hintergedanken gewählt, werden mit Blick auf die Osterferien dann doch sehr viele Bundesbürger auf den Straßen unterwegs sein.

Da es noch etwas dauert, bis es losgeht, liegen bislang weder konkrete Informationen zu den Messstellen vor, noch darüber, welche Bundesländer letztlich teilnehmen werden. Zwar schließen sich üblicherweise die meisten Länder den Aktionstagen an, Bremen, Berlin und das Saarland haben sich in den letzten Jahren jedoch nicht beteiligt.

Es ist aber davon auszugehen, dass die Polizei wie üblich wenige Tage vorher die Kontrollstandorte bekanntgibt. Der Fokus liegt dabei meist auf bekannten Unfallschwerpunkten sowie auf Standorten mit Gefahrenpotenzial, wie etwa in der Nähe von Schulen oder Altenheimen.

Entgegen der immer noch weit verbreiteten Meinung, sind Geschwindigkeitsüberschreitungen kein Kavaliersdelikt. Ab einem Tempoverstoß von 26 bis 30 km/h droht inner- sowie außerorts, neben einem Bußgeld und einem Punkt in der Verkehrssünderdatei, bereits ein Monat Fahrverbot.

Blitzer-Apps sind verboten

Eine ausdrückliche Warnung wollen wir an dieser Stelle außerdem bezüglich etwaiger Blitzer-Apps aussprechen. Programme zu benutzen, die vor Radarkontrollen warnen, ist nämlich nicht nur für Autofahrer, sondern auch für ihre Beifahrer verboten. Werdet ihr dabei dennoch erwischt, müsst ihr mit einer Geldstrafe in Höhe von 75 Euro und einen Punkt in Flensburg rechnen. Außerdem können die verwendeten Geräte von der Polizei konfisziert werden.

Auch der Einsatz der Lichthupe als Warnung für andere Verkehrsteilnehmer ist untersagt und kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Das kurze Aufleuchten mit den Scheinwerfern ist ausschließlich Gefahrensituationen und außerhalb geschlossener Ortschaften der Ankündigung eines Überholmanövers vorbehalten.

Keine rechtliche Handhabe hat die Polizei hingegen, wenn ihr ein Handzeichen gebt. Wie „Netzwelt“ berichtet, hat das Goslar-Institut sich diesbezüglich bei Verkehrsrechtlern informiert, die bestätigt haben, dass gegen ein warnendes Handzeichen nichts einzuwenden sei.