Medienberichten zufolge soll sich das ZDF mit sofortiger Wirkung von einem langjährigen Moderator getrennt haben. Schon zuvor hatte er eine wichtige Führungsrolle bei dem Sender abgeben müssen, nun folgte der endgültige Rauswurf.

Wie „bild.de“ berichtet, hat der Mainzer Sender die Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Politikchef und Moderator Matthias Fornoff beendet. Laut einer Erklärung der ZDF-Sprecherin Ulla Niemann vom Dienstag, dem 24. September, sei „Matthias Fornoff nicht mehr für das ZDF tätig“.

Fornoff kennen ZDF-Zuschauer als Moderator des „Politbarometers“, auch im Zuge von Wahlsondersendungen trat der 61-Jährige regelmäßig vor die Kamera, war früher zudem in den Heute-Nachrichten zu sehen.

Der Moderator soll nun rechtliche Schritte eingeleitet, sein Anwalt Widerspruch eingelegt haben. Gefordert sei demnach die Wiedereinstellung Fornoffs. Wie die „Bild“ aus Senderkreisen erfahren haben will, habe sich der Sender aber angeblich eindeutig gegen eine weitere Beschäftigung entschieden.

Die nächste Runde im Skandal

Bereits im Mai dieses Jahres hatte Matthias Fornoff eine führende Rolle beim ZDF vorzeitig aufgeben müssen, nachdem „Beschwerden über Fehlverhalten gegenüber Kolleginnen“ laut geworden waren. Der Sender verkündete seinerzeit, die Vorwürfe geprüft zu haben. Fornoff habe im Zuge dessen Fehler eingestanden und die Entscheidung des ZDF akzeptiert. Ihm wurde anschließend eine „neue Aufgabe in der ZDF-Chefredaktion“ zugeteilt.

Näher ging der Sender damals nicht auf die Vorwürfe ein, „Bild“ zufolge hätten sich aber angeblich drei langjährige Redakteurinnen bei der Führungsspitze darüber beschwert, durch ihren Vorgesetzten „in unangenehme persönliche Situationen“ gebracht worden zu seien, in denen sie sich belästigt gefühlt hätten.

Das nun wohl endgültige Karriereende beim Sender erfolgte nach internen Untersuchungen zu Vorwürfen innerhalb des Senders gegen Fornoff, die auf höchster Ebene, einschließlich des Intendanten Norbert Himmler und der Chefredakteurin Bettina Schausten, geprüft wurden. Fornoff soll diese Vorwürfe von sich gewiesen haben, an der Entscheidung des ZDF ändert dies jedoch nichts.

Seinen ehemaligen Posten als Leitung der Hauptdirektion wird am 1. November Shakuntala Banerjee übernehmen, die dem Publikum als Moderatorin von „Berlin direkt“ bekannt ist und über 20 Jahre Erfahrung beim ZDF verfügt. Bis 2024 war sie stellvertretende Leiterin des Hauptstadtstudios Berlin.