Über die angebliche Faulheit junger Menschen wurde schon immer geschimpft. So soll bereits Aristoteles gesagt haben: „Ich habe überhaupt keine Hoffnung mehr in die Zukunft unseres Landes, wenn einmal unsere Jugend die Männer von morgen stellt. Unsere Jugend ist unerträglich, unverantwortlich und entsetzlich anzusehen“ – und der Bursche lebte immerhin zwischen 384 und 322 vor Christus.

Das Problem des Generationswechsels ist also wohl so alt, wie die Menschheit selbst. Und doch scheint es die aktuell viel gescholtene Gen-Z ihren Vorgängern besonders schwer zu machen. Ein Unternehmer aus Aberdeenshire in Schottland hat deshalb beschlossen, in seinem Schädlingsbekämpfungsunternehmen ausschließlich Mitarbeiter über 50 Jahre einzustellen.

Peter Stewart, der 64-jährige Geschäftsführer, begründet seine Entscheidung damit, dass ältere Arbeitnehmer effizienter arbeiten und „das Wesentliche besser verstehen“. Laut einem Bericht der „Daily Mail“ ist das jüngste Mitglied seines Teams 55 Jahre alt, während das älteste stolze 71 Lenze zählt. Das Durchschnittsalter im Unternehmen liegt bei 61 Jahren.

Probleme mit jüngeren Arbeitnehmern

Stewart berichtet in dem Artikel von Schwierigkeiten mit jüngeren Mitarbeitern, die seiner Erfahrung nach oft zu stark von ihren Handys abgelenkt seien. „Ich hatte in der Vergangenheit Probleme mit Leuten in ihren Dreißigern, die mit der Arbeit nicht klar kamen. Jüngere hängen zu viel am Handy. Aber da ist keine Zeit für Instagram oder Facebook.“

Dem Unternehmer zufolge seien junge Menschen zudem „schüchtern“ und hätten Probleme, direkten Augenkontakt zu halten. Im Gegensatz dazu beschreibt er sein Team aus älteren Mitarbeitern als „anpassungsfähig“, „großartig“ und „mitfühlend“. Stewart betont dabei vor allem, dass er so großes Vertrauen in sie habe, dass er sie nicht ständig überwachen müsse.

Die Entscheidung des Unternehmers fällt in eine Zeit, in der die Beschäftigung älterer Menschen zunehmend diskutiert wird. Kürzlich erregte in Amerika der Fall eines 90-jährigen Rentners Aufsehen, der trotz seines hohen Alters in dem vermeintlich reichen Land arbeiten muss, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten.

In Deutschland plant Arbeitsminister Hubertus Heil derweil eine Rentenreform, die insbesondere älteren Menschen zugutekommen soll, die auch nach dem Renteneintritt weiterarbeiten wollen oder müssen. Dies könnte Unternehmen dazu anregen, zusätzliche Anreize für die Beschäftigung älterer Arbeitnehmer zu schaffen.