Laut einer aktuellen ARD/ZDF-Medienstudie, welche die Nutzungsgewohnheiten der Deutschen ab 14 Jahren analysiert, beträgt die durchschnittliche tägliche Mediennutzung hierzulande knapp 384 Minuten. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 28 Minuten.

Im Bereich der audiovisuellen Medien verdeutlicht sich die Verschiebung besonders. Während die ältere Generation noch stark auf lineares Fernsehen und Radio setzt, nutzen jüngere Menschen verstärkt non-lineare Angebote. Der Rückgang in der Gesamtnutzungsdauer trifft vor allem die Audio-Nutzung, die um 20 Minuten auf 155 Minuten täglich gesunken ist, während die Video-Nutzung um neun Minuten auf 194 Minuten zurückgegangen ist. Textbasierte Medien verzeichnen zudem einen leichten Rückgang von 60 auf 57 Minuten täglich.

Fakt ist:

Die klassischen Medien wie lineares Fernsehen und Radio verlieren bei den jüngeren Altersgruppen zunehmend an Bedeutung. Bei den 14- bis 29-Jährigen macht lineares Fernsehen nur noch 16 Prozent der Video-Nutzungsdauer aus, während soziale Medien und YouTube 44 Prozent erreichen. Bei den 30- bis 49-Jährigen sind es 38 Prozent für lineares TV und 21 Prozent für soziale Medien. In der Gruppe der 50- bis 69-Jährigen dominiert das lineare TV noch mit 77 Prozent und bei den Über-70-Jährigen sogar mit über 90 Prozent.

Im Audiobereich ist lineares Radio mit 71 Prozent der Gesamtnutzung immer noch der Chef im Ring, gefolgt von Musik-Streaming mit 15 Prozent und Podcasts mit vier Prozent. Bei den 14- bis 29-Jährigen liegt Musik-Streaming mit 37 Prozent allerdings vor dem Radio, das nur 32 Prozent der Audio-Nutzung ausmacht.

Der Rückgang im linearen Radio führt dabei nicht automatisch zu einem Wachstum in anderen Audioformaten, da auch die Nutzung von Radiosendungen, Podcasts und Musikstreamingdiensten auf Vorjahresniveau stagniert. In der textbasierten Mediennutzung zeigt sich zudem ein weiterer Rückgang der Reichweite gedruckter Zeitschriften und Zeitungen, ohne dass Onlineangebote davon profitieren könnten.

Mediatheken und soziale Netzwerke

Die Mediatheken von ARD und ZDF erreichen 53 bzw. 52 Prozent der Bevölkerung immerhin gelegentlich, während Streaming-Dienste wie Prime Video und Netflix mit 49 bzw. 48 Prozent knapp dahinter liegen. Disney+ wird von 30 Prozent der Bevölkerung genutzt.

Auch die Reichweite sozialer Netzwerke wie Instagram hat zugenommen, das nun von 37 Prozent der Deutschen wöchentlich genutzt wird und damit vor Facebook steht, das konstant bei 33 Prozent liegt. TikTok erreicht 18 Prozent der Bevölkerung – ein Anstieg um 3 Prozentpunkte.

Mit Blick auf die im Herbst 2023 eingeführten WhatsApp-Kanäle sind 56 Prozent der Deutschen mit diesem Angebot vertraut, 14 Prozent haben es bereits genutzt.