Deutscher TV-Sender meldet Insolvenz an
Von Insolvenzen liest man dieser Tage viel zu häufig. Dass es dabei einen Fernsehsender trifft, ist zwar selten, im Falle des regionalen TV-Kanals Rhein-Neckar-Fernsehen (RNF), ist es allerdings nicht das erste Mal.
Dort haben die Verantwortlichen nun zum wiederholten Mal beim Amtsgericht Heidelberg Insolvenz angemeldet. Laut dem Sender sei der Grund dafür die aktuelle Zahlungsunfähigkeit, nachdem der Hauptgesellschafter Manfred Lautenschläger, bekannt als Mitgründer des Finanzdienstleisters MLP, entschieden hatte, keine weiteren finanziellen Mittel mehr zur Verfügung stellen zu wollen.
Nach der letzten Insolvenz im Jahr 2021 war Lautenschläger beim RNF eingestiegen und hatte den Sender mit deutlich siebenstelligen Investitionen unterstützt. Trotz dieser finanziellen Mittel und einer Erhöhung der Zuschauer- und Userzahlen um rund 20 Prozent seit 2021, mit täglich etwa 230.000 Zuschauern, konnte eine finanzielle Stabilisierung nicht erreicht werden. Besonders die Werbeumsätze blieben hinter den Erwartungen zurück, so dass eine Kostendeckung nicht gesichert war.
Insgesamt hat der Sender inzwischen drei Insolvenzverfahren hinter sich. Aktuell gibt es jedoch Hoffnung für den Fortbestand: Ein großes Medienunternehmen, das bisher nicht in der Region tätig war, hat Interesse an einem Engagement gezeigt. Zusätzlich plant der RNF, sich im kommenden Jahr um die Lizenz für das RTL-Regionalfenster Rhein-Neckar zu bewerben.
Der Sendebetrieb des RNF soll vorerst weitergehen. Die Geschäftsführung arbeitet zusammen mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter an einer Sanierung des Kanals, mit dem Ziel, den Betrieb auf einer nachhaltigeren und kosteneffizienteren Grundlage fortzuführen.