Viele deutsche Städte könnten bald neue Autokennzeichen bekommen
Es ist zunächst nur ein Vorschlag, doch geht es nach Bürgermeistern und Forschern, könnte es in Deutschland demnächst für 320 Städte neue Kfz-Kennzeichen geben.
Gut fünf Millionen Fahrzeughalter könnten dank individueller Städtekürzel dann künftig die Verbundenheit mit ihren jeweiligen Wohnorten gegen eine kleine Gebühr von nur zehn Euro stolz auf ihren Nummernschildern zur Schau tragen. Der Plan ist nämlich, jeder Gemeinde mit mindestens 20.000 Einwohnern eigene Kfz-Kennzeichen zu ermöglichen. Bisher waren solche individuellen Kürzel meist größeren Städten und Kreisen vorbehalten.
Die Einführung der neuen Kfz-Kennzeichen erfordert zunächst jedoch eine Änderung der Fahrzeugzulassungs-Verordnung (FZV), die von den Gemeinden initiiert und über die Landesregierungen an den Bund weitergeleitet werden muss.
Professor Dr. Ralf Bochert, der an der Hochschule Heilbronn lehrt, hat sich bereits in der Vergangenheit erfolgreich für die Wiedereinführung historischer Altkennzeichen eingesetzt und treibt auch diese Initiative voran. Er betonte gegenüber der „Bild“-Zeitung, dass die Gesetzesänderung notwendig sei, um die neuen Kennzeichen einführen zu können.
„Modernes Stadtmarketing“
Professor Bochert hebt hervor, dass die Kfz-Ortskennung ein wesentliches Symbol für die Identität und das moderne Marketing einer Stadt darstellt. „Es gibt in der Bevölkerung einen großen Wunsch nach mehr lokaler Verortung über die Ortskennung auf den Nummernschildern.“
„Diesem Wunsch kann die Politik unbürokratisch und ohne jeden Mehraufwand entsprechen“, so Bochert weiter. „Die Kfz-Ortskennung ist das wichtigste Symbol einer Stadt. Es ist modernes Stadtmarketing.“ Und die breite Zustimmung von außen scheint ihm Recht zu geben: Über 70 Prozent der betroffenen Gemeinden haben bereits ihre Unterstützung für das Vorhaben signalisiert.
Der finale Beschluss über die Einführung der neuen Kennzeichen liegt beim Bund, der die Anträge der Gemeinden prüfen wird. Eine Liste der potenziell betroffenen Städte ist unter diesem Link im Originalbeitrag von FOCUS Online zu finden.