Kurz vor dem Abschluss des Schiedsgerichtsverfahrens zwischen dem Streamingdienst DAZN und der Deutschen Fußball Liga (DFL) deutete die DAZN-Deutschlandchefin Alice Mascia weitreichende Konsequenzen an, sollte DAZN das Verfahren verlieren.

In einem Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „Capital“ ließ Mascia offen, dass sowohl rechtliche Schritte als auch ein vollständiger Rückzug aus der Bundesliga Übertragungen in Betracht gezogen werden könnten. Die Entscheidung des Schiedsgerichts wird für Dienstag, den 24. September, erwartet.

Konflikt um Medienrechte eskaliert

Die DFL hatte die Ausschreibung der deutschsprachigen Medienrechte für die Spielzeiten von 2025/26 bis 2028/29 aufgrund des Disputs zwischen DAZN und Sky, dem aktuellen Inhaber der Liverechte, ausgesetzt. Der Streit entzündete sich am Rechtepaket B, das die Übertragungen der Samstagsspiele um 15.30 Uhr sowie die Freitagabendspiele und die Relegationsspiele umfasst.

DAZN beschwert sich über eine Benachteiligung, da sein Angebot über 400 Millionen Euro pro Saison trotz seiner finanziellen Attraktivität von der DFL abgelehnt wurde. Die DFL hatte die von DAZN vorgelegten Finanzgarantien nicht akzeptiert und stattdessen das Paket an Sky vergeben.

Mascia betonte, dass es in der Auseinandersetzung nicht um persönliche Differenzen gehe, sondern um geschäftliche Belange. Sie wies Zweifel an der Finanzkraft von DAZN zurück und erklärte, dass das Unternehmen im zweiten Halbjahr 2024 schwarze Zahlen schreiben werde und für das Jahr 2025 mit einer jährlichen Profitabilität rechne.

Die Medieneinnahmen stellen für die 36 Profiklubs der Bundesliga die wichtigste Einnahmequelle dar. Die Ligabosse verfolgen das Schlichtungsverfahren mit entsprechend großer Aufmerksamkeit.