Ab dem 1. September werden die Bestimmungen für Handgepäck in der Europäischen Union und Großbritannien abermals verändert. Insbesondere die Regeln zur Mitnahme von Flüssigkeiten werden künftig wieder strenger.

Während einige Flughäfen wie in Hamburg oder am London City Airport dank moderner CT-Scanner eine lockere Handhabung der Flüssigkeitsregeln zuließen, setzt die EU nun wieder strengere Maßnahmen um. Grund ist, dass es Zweifel an der Zuverlässigkeit der neuen Geräte gibt, die es zunächst einmal aus der Welt zu schaffen gilt.

Bis dahin dürfen Flüssigkeiten nur noch in Behältern bis zu 100 Milliliter und in einer transparenten, verschließbaren 1-Liter-Plastiktüte transportiert werden, welche die Maße 20 x 20 Zentimeter nicht überschreiten darf. Jeder Passagier darf genau eine solche Tüte mit sich führen.

Eine Frage des Scanners

Während an Flughäfen, die nur über alte Scanner verfügen, die Beutel und auch elektronische Geräte wie Laptops zwecks Durchleuchtung aus dem Handkoffer genommen werden müssen, können diese an modern ausgestatteten Flughäfen im Handgepäck verbleiben.

Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich vor seinem Reiseantritt alternativ zu flüssigen Hygieneartikeln mit festen Seifen und Shampoos eindecken, da diese nicht unter die Flüssigkeitsregelungen fallen. Für Medikamente und Babynahrung, die während des Flugs benötigt werden, gibt es Ausnahmen von diesen Regelungen, wobei viele Fluggesellschaften nicht festgelegt haben, ob Babynahrung die Anwesenheit eines Babys voraussetzt.

Standardisierung der Gepäckmaße und –gewichte

Neben den Regeln für Flüssigkeiten ändern sich ab September auch die Vorgaben zur Größe und Menge des erlaubten Handgepäcks. Diese waren bisher individuell von den Fluggesellschaften festgelegt, werden nun jedoch vereinheitlicht, um das Reisen bei Zwischenstopps zu vereinfachen.

Die maximalen Maße für Koffer sind auf 55 x 40 x 20 Zentimeter mit einem Gewicht von zehn Kilogramm begrenzt. Zusätzlich dürfen Passagiere ein weiteres kleines Handgepäckstück, wie eine Handtasche, Laptoptasche oder einen kleinen Rucksack, mitnehmen, welches unter den Vordersitz passen muss und die Maße 40 x 30 x 15 Zentimeter nicht überschreiten darf.

Diese Neuerung bietet besonders mit Blick auf Billigfliegern einen Vorteil, da bei diesen oft keine kleinen Handgepäckstücke erlaubt waren oder sogar zusätzliche Kosten für die Aufgabe eines Koffers anfielen. Ob Fluggesellschaften wie British Airways, die derzeit höhere Gewichtsgrenzen bis zu 23 Kilogramm erlauben, ihre Regelungen entsprechend nach unten anpassen, bleibt abzuwarten. Passagiere der Lufthansa dürfen hingegen zukünftig zwei Kilogramm mehr mitnehmen, da das aktuelle Gewichtslimit noch bei acht Kilogramm liegt.