Urlaubsflair

An dieser Stelle wollen wir natürlich nicht zu viel verraten, freut euch aber auf eine tropisch anmutende Küstenregion, in der man am liebsten Urlaub machen würde. Neben unserer Hauptaufgabe erwarten uns in The Rising Tide auch eine Reihe an Nebenquests, die uns kreuz und quer durch den überschaubaren neuen Spielbereich scheuchen.

Die meisten davon fallen zwar eher banal aus und dienen zunächst lediglich dem Freischalten bekannter Features – Schmied, Händlerin, Reitvogel –, all das erhält durch die Missionen aber zumindest einen erzählerischen Rahmen, der uns das neue Volk des Wassers und dessen Gepflogenheiten näher bringt.

Schade nur, dass ausgerechnet Shula als unser Bindeglied überraschend blass bleibt und trotz ihrer klaren Motivation kaum im Gedächtnis bleiben mag. Letztendlich wirkt sie recht austauschbar und fungiert im Wesentlichen als Wegzeiger, der im Kampf aber immerhin ordentlich zulangt.

Wir wiederum erhalten dank Leviathan schon recht früh Zugriff auf die Kraft der Gezeiten. Fortan können wir eine Wasserschlange beschwören, die um unseren Arm gewickelt die Möglichkeiten des Fernkampfes stark erweitert und einen vernichtenden Angriff namens Gezeitenstrom zu entfesseln in der Lage ist. Es hat ein wenig gedauert, bis wir uns in die neuen Fähigkeiten reingefuchst haben, die uns dann auf dem Schlachtfeld aber wertvolle Dienste leisteten, da viele der neuen Feinde förmlich nach Fernkampfattacken schreien.

Alte Bekannte und neue Modi

Da sind zum Beispiel die aus der Franchise wohlbekannten Tomberrys, die uns im Nahkampf mit ihren Messern schnell den Garaus machen können und dazu gerne mal in Massen auftreten. Tatsächlich sind sie in Mysidia gewissermaßen zu einer Plage geworden und von daher auch Teil einer eigenen kleinen Questreihe.

Insgesamt sind die Kämpfe angenehm fordernd, bis es dann zum Ende der Hauptquest sogar richtig kniffelig wird. Insbesondere der unweigerliche und endlich wieder als dramatische Esper-Action inszenierte Kampf gegen Leviathan ist ein echter Brocken mit so einigen Schwierigkeitsspitzen, von denen wir eine fast schon unfair zu nennen geneigt wären, wenn man nicht einfach hochleveln könnte, um Clive und damit auch Ifrit stärker zu machen.

Wem auch das alles noch zu leicht ist, der kann sich nach dem Ende der Zusatzstory im neuen Kairos-Tor austoben. Interagieren wir im Versteck mit dem Arete-Stein, erscheint ein entsprechender neuer Menüpunkt, der uns in 20 Runden gegen mehrere Wellen an Feinden antreten lässt.

Je nachdem, wie gut wir uns dabei anstellen, werden wir in einem schicken Retro-Menü mit Punkten belohnt, die wir in permanente oder zeitweilige Verbesserungen stecken. Sterben wir, geht der Spaß von vorne los – eine Prise Rogue in Final Fantasy XVI als willkommener Endgame-Inhalt also, der uns mit Materialien und Waffen für das Hauptspiel belohnt.

Außerdem erwartet uns am Arete-Stein nach The Rising Tide eine ganz besondere Überraschung, wenn wir auch das Hauptspiel zuvor mindestens einmal durchgespielt haben – aber was das betrifft, hüllen wir uns natürlich vornehm in wissendes Schweigen.

Berichten kann man dafür über ein paar sinnvolle Verbesserungen und Quality-of-Life-Optimierungen, die mit den Versions Update 1.31 im Vorfeld der Veröffentlichung von The Rising Tide Einzug ins Spiel erhalten haben.

So können wir nun nach Erfüllen einer Mission auf Knopfdruck direkt zum Questgeber Schnellreisen und bis zu fünf Esper-Fähigkeitensets abspeichern, um zwischen diesen je nach Bedarf bequem wechseln zu können – wenn auch leider nicht „on the fly im Kampf. Zudem wurde das Anlegen von Accessoires vereinfacht und auch die Tastenbelegung lässt sich seit dem Update anpassen.

Fazit:

Ein würdiger Abschluss: Das Final Fantasy XVI-DLC The Rising Tide lockt mit einem prächtigen und wunderschönen Spielareal, die neuen Esper-Fähigkeiten fühlen sich mit dem Fokus auf Fernkampf angenehm frisch an und auch der Story-Anteil weiß zu überzeugen, nachdem die vorangegangene Erweiterung Echoes of the Fallen diesbezüglich noch sehr zu wünschen offen ließ.

Auch ein spektakulärer Esper-Kampf ist diesmal wieder mit dabei, weshalb Fans insgesamt eine gelungene und stimmige, wenn auch wenig überraschende Erweiterung zum Hauptspiel geboten bekommen.

Leider ist aber auch diese mit rund fünf Stunden recht kurz ausgefallen und stellt zudem das letzte geplante DLC dar. Dafür winkt am Schluss aber noch ein knackiger neuer Endgame-Modus und auch die vielen sinnvollen kleinen und großen Verbesserungen werten das Spiel spürbar auf. Umso bedauerlicher ist es, dass es nun schon vorbei sein soll …

Final Fantasy XVI und die DLCs Echoes of the Fallen sowie The Rising Tide sind exklusiv für Playstation 5 erhältlich. Eine PC-Version soll im Laufe des Jahres folgen.