Nachdem mit Echoes of the Fallen Anfang Dezember letzten Jahres das erste DLC zu Final Fantasy XVI erschienen ist, legt Square Enix mit The Rising Tide nun nicht nur nach, sondern in jeder Hinsicht auch noch einen drauf. Warum uns das neue Story-Kapitel, das gleichzeitig leider auch das letzte sein wird, besser gefällt als die erste Erweiterung, verraten wir euch in unserem Test.

Zuvor ein kleiner Rückblick auf das erste DLC:

Echoes of the Fallen setzte kurz vor dem Finale des Hauptspiels an und schickte Clive und Konsorten auf die Jagd nach dem Ursprung einer Schwarzmarkt-Schwemme von minderwertigen Kristallen. Die Spur führt sie an einen Ort, der von den sagenumwobenen Gefallenen errichtet wurde und an dem ein bislang verborgener Mutterkristall zu neuem Leben erwacht ist: Der Weisenturm.

Nachdem wir diesen erreicht haben, gilt es, sich im Stile eines linearen Dungeons an die Spitze des Turmes zu kämpfen. Dies ist aufgrund der Stärke der Gegner zwar fordernd – Clive sollte mindestens einen Level um Stufe 50 erreicht haben, bevor ihr hier antretet –, liefert in Sachen Story überraschenderweise jedoch kaum Wissenswertes.

Obwohl wir hier endlich auf den Pfaden der Gefallen wandeln, deren Ruinen uns durch das gesamte Hauptspiel begleiten, erfahren wir nur wenig aus diesem Kapitel der Vorzeit Valistheas. Eine klar verpasste Chance, die mit einem spannenden Endkampf gegen einen cool inszenierten Boss nicht ganz aufgewogen werden kann.

Zwar werden uns einige spektakuläre Bilder präsentiert und wir entdecken im Waisenturm ein paar neue und äußerst praktische Ausrüstungsgegenstände, die meisten Gegnertypen kennen wir jedoch bereits aus dem Hauptspiel. Dass diese mit einem neuen Trick in den Kämpfen daherkommen und ihre Kollegen nun vor Schaden zu schützen in der Lage sind, ändert auch nicht viel daran, dass man das Gefühl hat, hier eine Menge aufgewärmter Beilagen zum Essen serviert zu bekommen.

Nach gut zwei bis drei Stunden intensiver Gefechte ist man bereits durch und fragt sich, ob das schon alles gewesen sein soll, zumal nicht einmal eine der furiosen Verwandlungen in Ifrit auf dem Programm steht, die im Hauptspiel stets inszenatorische Höhepunkte dargestellt haben. Wohl dem also, der sich den Expansion Pass zugelegt hat und gleich mit dem brandneuen DLC The Rising Tide weitermachen kann.

Die steigende Flut

Ihr werdet euch im Laufe des Hauptspiels beim Blick über das Meer sicherlich das eine oder andere mal gefragt haben, was es mit dieser seltsamen Formation in der Ferne auf sich hat, die anmutet, als handle es sich dabei um einen weiteren Mutterkristall. Wie kommt es dann, dass Clive das Gebilde ignoriert? Ist es nicht unsere Aufgabe, alle Mutterkristalle zu zerstören? Und wo zur Hölle ist eigentlich Leviathan, wo doch sonst so ziemlich alle bekannten Esper aus der Franchise im Spiel auftauchen?

Auf eben jene Fragen liefert The Rising Tide nun die Antworten, nachdem Clive ein Hilfegesuch per Brief erreicht. Damit wir dieser Bitte nachkommen können, müssen wir allerdings zunächst „Ursprung“ auf der Weltkarte freigeschaltet und den Nebenauftrag „Blumen für ein Lächeln“ im Hauptspiel abgeschlossen haben. Das neue DLC setzt damit ebenfalls kurz vor dem Finale an und erfordert auch diesmal wieder einen hochgezüchteten Clive. Wie praktisch also, dass das Maximallevel von 50 auf nunmehr 60 angehoben wurde.

Sind die Voraussetzungen erfüllt, lernen wir über den neuen Auftrag eine Kämpferin namens Shula kennen, die dem ausgestorben geglaubten Volk des Wassers angehört. Shula bittet uns, den Dominus der Esper Leviathan zu retten, der vor vielen Jahrzehnten angeblich verschwand, und bringt uns dazu in ein Land namens Mysidia, welches vor den Blicken der Außenwelt gut verborgen hinter einem magischen Schleier liegt.

Hier scheint die Natur noch unberührt von der Fäule und selbst der Himmel erstrahlt endlich wieder in sattem Blau, während im Rest Valistheas der drohende Schatten Ultimas den Himmel verdunkelt hat. Uns erwarten eine üppig bewachsene Dschungellandschaft, überwucherte Ruinen, lauschige Dörfer, neue garstige Feinde und vor allem ein Auftrag, der eine echte Geschichte zu erzählen hat.