Putzen gehört wahrlich nicht zu den angenehmsten Aufgaben der Welt, weshalb man für jedes Gerät, welches einem den Alltag diesbezüglich erleichtert, dankbar ist. Heutzutage gang und gäbe, stelle man sich nur einmal vor, als was für ein Segen den Menschen die ersten elektrischen Staubsauger erschienen sein müssen. Mittlerweile ist der Markt für die Pflege von Bodenflächen riesig, aber was ist mit der Vertikalen?

Fenster, Fliesen, Glastüren, Spiegel, Küchen- und Schrankfronten – auch diese Bereiche bedürfen der Pflege, werden heutzutage aber meist noch ganz klassisch in mühseliger Handarbeit mit Wasser und Lappen geputzt. Dabei geht auch das inzwischen doch deutlich einfacher.

So zum Beispiel mit dem Kobold VG100+ aus dem Hause Vorwerk – einem multitalentierten Flächenreiniger, der sich für alle oben genannten Putzbelange eignet, und gleich drei Arbeitsschritte in einem vereint. Das Gerät befeuchtet die zu reinigende Fläche, entfernt dank Mikrofasertuch und zugeführtem Reinigungsmittel den Dreck und saugt das schmutzige Wasser direkt wieder ab.

In der Praxis wird dies durch einen 30-W-Motor bewerkstelligt, der von einem Lithium-Ionen-Akku mit Strom versorgt wird. Klingt nach ordentlichem Gewicht, tatsächlich wiegt das Teil aber nicht einmal ein Kilogramm, was das Arbeiten mit dem VG100+ zu einer leichtgängigen und vor allem auch kabellosen Angelegenheit macht.

Für 269 Euro bekommt ihr den 290 x 140 x 110 mm großen Flächenreiniger, das Netzteil mit einer Kabellänge von 1,80 Metern, eine Abstellschale, zwei Mikrofasertücher für Fenster, Spiegel, Duschkabinen oder Wandfliesen, ein spezielles Softfasertuch für empfindliche Flächen, sowie eine 200-ml-Flasche mit passendem Glasreiniger-Konzentrat. Im Falle unseres Testmusters lag außerdem noch ein Fläschchen mit Kalkreiniger bei, und auch den separat erhältlichen Teleskopstil konnten wir ausprobieren.

Der Gebrauch gestaltet sich denkbar einfach.

Zunächst einmal will VG100+ geladen werden. Das Netzteil wird dazu direkt hinten in das Gerät eingesteckt, ein vollständiger Ladevorgang dauert etwa sechs Stunden. Währenddessen fungiert die mitgelieferte Abstellschale als Parkplatz für den Flächenreiniger.

Während dieser in seiner handlich-kompakten Verarbeitung und der ikonischen Vorwerk-Farbgebung äußert hochwertig und robust daherkommt, wirkt die Abstellschale aus relativ dünnem Plastik im Vergleich dazu förmlich billig. Schade, dass diese nicht auch gleich als Ladestation konzipiert und aus wertigerem Material gefertigt wurde – das hätte das Gesamtpaket noch einmal deutlich aufgewertet.

Ist der Akku voll, klettet man das je nach Situation benötigte Putztuch unten an das Gerät, wo ein umlaufendes Hakenband als Gegenstück zu der Flauschseite auf dem Rücken der Tücher eingelassen wurde. Laut Anleitung legt man das Tuch dazu „mit der Reinigungsfläche auf die Abstellschale, sodass es bündig mit den Seiten der Abstellfläche abschließt“. Klugerweise sollte man dabei das Etikett herauslugen lassen, um dies später beim Abziehen als Lasche verwenden zu können.

Stellt man nun den Flächenreiniger auf die Schale und das Tuch, sollte letzteres genau passend am Gerät haften. Man kann das Ganze aber auch ohne den Umweg über die Plastikschale per Hand anpappen – klappt genauso gut, und macht die Sache mit dem Etikett sogar noch einfacher. Wichtig ist dabei natürlich, dass die Abziehlippe vorne am Gerät nicht vom Reinigungstuch verdeckt sein darf und das Tuch vollflächig angebracht ist – aber das hat man schnell raus.

Einmal volltanken, bitte

Als nächstes entnimmt man den Tank hinten am Gerät, den man mit einem kleinen Kippschalter löst. Der Tank besteht aus zwei Kammern: eine für Frischwasser und Reinigungsmittel, eine für das abgesaugte Schmutzwasser. Zum Befüllen löst man eine der beiden Gummilaschen und gibt erst das Reinigungsmittel hinzu, dann füllt man mit Wasser auf und schüttelt das Ganze kurz.

Eine Markierung hilft bei der korrekten Dosierung, diese ist allerdings eher schlecht zu erkennen. Ein wenig Farbe hätte hier Wunder gewirkt, aber weiß man erst einmal, worauf man achten muss, ist auch das kein Problem mehr. Der Tank fasst insgesamt 80 ml Wasser und ca. 5 ml Reinigungskonzentrat.

Nun wird der Tank wieder in das Gerät geschoben, bis er hör- und spürbar einrastet, woraufhin er sich öffnet und die Putzlösung auf dem Reinigungstuch verteilt. Von daher sollte man auch zunächst 15 Sekunden warten, bevor man mit dem Putzen beginnt.

In der Praxis kann der VG100+ dank des Griffes mit einer Hand geführt werden und kommt in Sachen Bedienung mit lediglich einem Knopf und einer schick designten Anzeige für den Ladestand aus. Nach dem Einschalten surrt der Flächenreiniger mit unaufdringlichen 74 dbA (Herstellerangaben) los, und ist damit etwas leiser als ein Fön.