Govee Curtain Lights 2 im Test
Die LED-Technik ist klassischen Beleuchtungsmethoden ist jeder Hinsicht überlegen und kommt von daher auch entsprechend breitflächig zur Anwendung. Vom TV-Bildschirm über Smartwatches, von der Ampelanlage bis in den OP-Saal wandeln die Leuchtdioden inzwischen Energie äußerst Effizient in Licht um. Neben dem geringen Stromverbrauch ist ein weiterer großer Vorteil, dass sogenannte Multicolor-Leuchtdioden – der Begriff verrät es schon – in sämtlichen Tönen erstrahlen können, die sich aus den drei Primärfarben ergeben. Und schon sind wir beim vielleicht nicht wichtigsten, aber wohl schönsten Einsatzzweck von LEDs angekommen: der Deko!
Durch LED-Strips lassen sich rasch und unkompliziert Beleuchtungslösungen realisieren, da man letzten Endes bloß ein flexibles leuchtendes Band verlegt, welches via Fernbedienung oder App angesteuert wird. Dieses Grundprinzip stellt jedoch lediglich die Basis für ein immer breiteres Angebot an immer komplexeren Möglichkeiten dar, die durch Hersteller wie Govee stetig erweitert werden.
LED-begeistert wie wir sind, haben wir uns von daher mal angeschaut, was dieser Tage in Sachen kreativer Raumbeleuchtung en vogue ist, und waren beeindruckt, wie vielfältig sich Govees Portfolio in Sachen Systembeleuchtung inzwischen zeigt. Mit dem Govee Curtain Lights 2 haben wir uns nur eines von vielen Highlights aus der umfangreichen Produktpalette herausgesucht, welches wir euch nun näher vorstellen möchten.
Ein Vorhang aus Licht
Die Bezeichnung kommt nicht von ungefähr, handelt es sich bei Curtain Lights doch um eine Reihe vertikal angeordneter, mit LEDs bestückter Bänder, die wie ein Vorhang herabhängen. Ein wenig erinnert das Ganze an diese Perlenvorhänge, die man einst gerne vor offene Durchgänge gehangen hat. Und jetzt stellt euch einfach vor, ihr könntet jede einzelne dieser Perlen in der Farbe eurer Wahl zu Leuchten bringen und dabei so präzise ansteuern, dass sogar Animationen möglich sind.
Denn während die guten alten Lichterketten, die man noch von früher kennt, bloß unmotiviert vor sich hin blinken, steht im Falle des Govee Curtain Lights 2 eine nahezu grenzenlose Programmvielfalt zur Verfügung, welche über die hauseigene App am Smartphone gesteuert werden kann. Mehrere Govee-Produkte lassen sich dabei sogar für einzelne Räume gruppieren und als Ganzes ansteuern, so dass der LED-Kreativität kaum noch Grenzen gesetzt sind.
Aber bleiben wir zunächst bei den Curtain Lights: Die aktuelle zweite Generation gibt es in den drei Größen 1,5 x 2 Meter, 3 x 2 Meter sowie 4,5 x 2 Meter. Durch die festgelegte Länge von zwei Metern bleibt die Ausrichtung dabei stets gleich, lediglich die Breite und damit die Anzahl an LEDs variiert. Während sich im Falle der schmalsten Version 520 LEDs auf 20 Bänder verteilen, verdoppelt sich die Anzahl bei drei Metern, bis wir es auf 4,5 Metern mit ganzen 1560 LEDs zu tun haben.
Wir haben zu Testzwecken die kleine Version unter die Lupe genommen, die in Sachen Format quasi eine Art Röhrenfernseher darstellt. In diesem Sinnbild ließe sich die mittlere Größe dann wohl als Widescreen-TV beschrieben, während die breiteste Version einer Kinoleinwand entspräche. Zu bedenken ist dabei, dass die generelle „Auflösung“ stets gleich bleibt und das „Bild“ lediglich breiter wird.
In dem Paket – in unserem Falle eine Sonderausgabe zu dem Animationsfilm „Der Wilde Roboter“ – stecken neben dem zusammengeschnürten Vorhang noch die Steuerungsbox und das Netzteil. Ebenfalls mitgeliefert werden Haken zum Aufhängen sowie Plastikbänder, mit denen sich die baumelnden Enden der einzelnen Lichtbänder fest verbinden lassen. Der obligatorische Papierkram wird in unserem Falle ergänzt von einem Stickerbogen und einem QR-Code für einige exklusive Animationen, passend zu Film.
Nachdem man sich für einen Ort zum Aufhängen entschieden hat, geht die Montage recht schnell vonstatten. Dort, wo die einzelnen Bänder des Vorhangs oben auf das horizontale Führungskabel treffen, sind die Kontakte in einer ovalen Box, dem sogenannten Drahtadapter, versteckt. Dieser lässt sich nun in die Haken einstecken und sitzt dabei ausreichend fest und passgenau. Da zwölf Haken mitgeliefert werden, kann man diese an jeden zweiten Drahtadapter stecken – weshalb nicht gleich zwanzig zur Verfügung gestellt werden, erschließt sich uns nicht so ganz.
Mittels der Haken kann man den Curtain Light 2 nun einfach an die Ringe einer Vorhangstange hängen, eine Reihe Nägel tut es aber natürlich auch. Alternativ verfügen die Haken an der Rückseite über Klebepads, so dass man den Lichtvorhang auch einfach an die Wand kleben kann. Optional lassen sich nun die Kunststoffbänder unten in die losen Enden einfädeln und miteinander verbinden. Das garantiert, dass die Lichtstreifen stets im gleichen Abstand von sieben Zentimetern zueinander hängen.
Robust und flexibel
Nun macht der Curtain Light 2 auf uns einen derart robusten Eindruck, dass wir ihn ohne Bedenken vors Fenster, ins Kinderzimmer oder selbst vor eine offene Tür hängen würden. Die ebenfalls im Abstand von sieben Zentimetern auf den Bändern platzierten LEDs, jeweils 26 an der Zahl, sind sicher in feste Kunststoffperlen eingegossen, so dass man schon mit einem Hammer zuschlagen müsste, um diese kaputt zu kriegen. Auch das dreiadrige Kabel wirkt solide und strapazierfähig.
Beim Aufhängen muss bedacht werden, dass sich am Ende des Führungskabels eine 7,5 x 4,5 cm große Box befindet, die in der Anleitung als Verstärker beschrieben wird. Auch diese kommt sinnigerweise mit zwei Löchern und einem Klebepad zur Aufhängung daher. Über einen wasserdichten Stecker klemmt man nun das (ebenfalls mit einem Klebepad versehene) Steuergerät an, auf welches über einen weiteren wasserdichten Stecker der Netzadapter folgt. Die Kabellängen sind dabei äußert großzügig dimensioniert, so dass man sich bei der Wahl des Montageortes in einem typischen Haushalt nicht von der Distanz zu einer Steckdose einschränken lassen muss.
Ist dann soweit alles verbunden, benötigt man nur noch die Govee Home App, um den Curtain Light 2 via Bluetooth zu verbinden. Die App fragt dann sinnigerweise direkt, auf welcher Seite sich die Steuerungseinheit befindet, damit Animationen nicht gegebenenfalls spiegelverkehrt angezeigt werden. Mit Strom versorgt und per Knopfdruck an der Steuerbox eingeschaltet – was nach der ersten Inbetriebnahme natürlich auch via App möglich ist – begrüßt uns der Govee Curtain Light 2 schließlich gut gelaunt mit einer Welle in den strahlenden Farben des Regenbogens.
LEDs have Fun
Nun kann der Spaß erst richtig beginnen, denn die App gibt einem unzählige Lichtszenarien an die Hand. Und sollte selbst das nicht reichen, kann man sich Effekte sogar selbst zusammenstellen.
Am simpelsten ist es, eine vorgegebene Farbe oder einen bestimmten Ton aus einem Farbkreis zu wählen. Das macht mit Blick auf die 520 leuchtstarken LEDs schon einiges her, ist aber ein wenig so, als würde man mit angezogener Handbremse fahren.
Spannender wird es da schon mit der Szenenwahl, die wir bereits von den Govee Lightstrips kennen. Doch während die LED-Bänder lediglich in den Farben einer gewählten Lichtstimmung pulsieren, visualisiert und animiert der Vorhang das Ganze deutlich eindrucksvoller. Wählen wir etwa das Thema „Stern“, funkeln vor einem blauen Hintergrund im steten Wechsel Bereiche bunt auf. Im Falle von „Blase“ steigen eben solche auf, Meteore stürzen vom Himmel herab und so weiter und so fort. Über 207 solcher Szenen stehen zur Verfügung, die in unterschiedlichen Themenbereich wie Festival, Tiere oder Kunst zusammengefasst sind.
Sich hier durchzuwühlen, ist eine Riesengaudi, die man am besten in Gesellschaft genießt. Nicht minder lustig wird es, wenn man den Lichtvorhang im Takt von Musik erstrahlen lässt, welche wahlweise über die Steuerbox oder auch über die Mikros des Smartphones empfangen wird. Neben der Einstellung zur Sensibilität stehen auch hier verschiedene Szenen zur Auswahl, die alle individuell bearbeitet werden können.
Kreativer Spielplatz
Hier deutet sich bereits an, was die App alles drauf hat. Im DIY-Bereich wird es aber erst richtig wild, hat man dort über einen komplexen Editor doch Zugang zu allen Farben, Effekten und Animationsmöglichkeiten. Wer sich reinfuchst, hat zehn „individuell anpassbare Leinwände“ zur Verfügung, die man je nach Bedarf übereinander schichten kann, um animierte Szenen und GIFs zu erstellen. Als Ausgangsbasis lassen sich sogar Fotos vom Smartphone als Referenz hochladen, die dann in dem 20 x 26 Pixel-Raster angezeigt werden, welches den LEDs des Vorhangs entspricht.
Auch heruntergeladene GIFs lassen sich adaptieren, die Überblendgeschwindigkeit justieren, die Bewegungsrichtung einstellen, Text eintippen, mit dem Finger zeichnen und, und, und … sämtliche Möglichkeiten aufzuzählen, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen und vermutlich auch viele Anwender etwas überfordern. Umso wichtiger zu wissen ist, dass diverse DIY-Szenarien einarbeitungswilliger Anwender zur Verfügung stehen, die für die Community hochgeladen wurden.
Auch findet sich in der App eine gut bestückte Bibliothek an statischen Motiven sowie animierten GIFs, die so ziemlich jeden Bedarf abdecken. Falls nicht, hat Govee zudem sogar eine KI am Start, die man wahlweise via Sprach- oder Texteingabe mit seinem Wunschmotiv beauftragt.
Das klappt soweit auch recht zuverlässig, wenngleich der Licht-Bot deutlich höher aufgelöste Bilder ausspuckt, als der Lichtvorhang anzuzeigen in der Lage ist. Gibt man als Befehl beispielsweise „japanische Welle“ ein, ist das Ergebnis in der 20 x 26 Auflösung nicht mehr wirklich als das bekannte Kunstwerk erkennbar. Das ändert aber natürlich nichts daran, wie viel Spaß es macht, mit der KI herumzuspielen, bis man etwas Passendes gefunden hat.
Abschließend sei noch speziell mit Blick auf die nahende Weihnachtszeit betont, dass sich der Govee Curtain Light 2 dank IP65 Zertifizierung (vor Staub und Spritzwasser geschützt) auch für die Anwendung im Außenbereich eignet. Wer seinen Nachbarn eine richtig große Lightshow bieten möchte, kann sogar mehrere Lichtvorhänge miteinander verbinden. Smarthome-Steuerung via Google, Alexa oder auch Matter ist selbstverständlich mit an Bord.
Fazit:
Mit Blick auf all seine Möglichkeiten ist der Govee Curtain Lights 2 mehr als nur die Kombination aus Lichterkette und Vorhang. Via App kann man aus unzähligen vorgegeben Stimmungen, statischen Motiven oder auch animierten GIFs wählen, die in einer angenehm flüssigen Framerate angezeigt werden.
Wer etwas Zeit in das komplexe DIY-Bearbeitungsprogramm investiert, kann alternativ auch seiner eigenen Kreativität freien Lauf lassen, dabei sogar eigene Fotos als Referenz hochladen und dank der breiten Auswahl an Tools beeindruckende Szenarien gestalten. Und um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, steht sogar eine KI zur Verfügung, die Bilder nach unseren Wünschen kreiert – wenngleich diese mit Blick auf die geringe „Auflösung“ nicht immer direkt als solche erkennbar dargestellt werden.
Der Lichtvorhang selbst ist äußerst robust und strapazierfähig, so dass man ihn ruhigen Gewissens vor dem Fenster, im Kinderzimmer oder auch draußen installieren kann. Bei Bedarf lassen sich mehrere Curtain Lights miteinander kombinieren, eine umfassende Smarthome-Einbindung über die gängigen Systeme ist ebenfalls möglich.
Wer sein Zuhause also gerne in verschiedene Lichtstimmungen taucht, bekommt mit dem Govee Curtain Lights 2 eine äußerst flexible und gleichzeitig großflächige Lösung, die mit satten Farben, starker Leuchtkraft und den vielen Optionen einfach nur gute Laune macht und verdammt schick anzuschauen ist.
Den Govee Curtain Lights 2 bekommt ihr auf der Webseite des Herstellers oder auch hier auf Amazon. Zur Wahl stehen drei Größen: 1,5 x 2 Meter für 149,99 Euro (520 LEDs), 3 x 2 Meter für 259,99 Euro (1040 LEDs) oder 4,5 x 2 Meter für 399,99 Euro 1560 (LEDs).