Late Night with the Devil – Film-Kritik: Der Horror-Hit des Jahres endlich im Heimkino
Der australische Horrorstreifen „Late Night with the Devil“ ist endlich für das Heimkino auf DVD und Blu-ray erhältlich und hat sich bereits einen Platz unter den großen Hits des Jahres 2024 zementiert. Inszeniert wurde das Ganze von den Regie-Brüdern Cameron und Colin Cairnes, die bereits zuvor mit „Talk to Me“ im Genre für reichlich Applaus sorgten.
Und auch mit „Late Night with the Devil“ beweisen sie erneut ihr Gespür für herrlich unkonventionelle Horrorgeschichten. „Late Night with the Devil“ kombiniert auf innovative Weise Found-Footage-Elemente mit dem Fernsehstil der 70er Jahre, was ihn zu einem unverwechselbaren Erlebnis im Horror-Genre macht. Im Old-Shool-Grusler steht Jack Delroy (David Dastmalchian) im Mittelpunkt.
Zwischen Exorzismus und Massenhysterie
Jack ist ein Talkmaster, dessen Late-Night-Show mit sinkenden Einschaltquoten zu kämpfen hat. In einem letzten Versuch, seine Karriere zu retten, plant er für Halloween 1977 eine spezielle Sendung, die sich mit dem Übernatürlichen befasst. Diese Episode soll dramatische Ereignisse hervorbringen, die besser vergessen bleiben. Die Art und Weise, wie „Late Night with the Devil“ das Konzept der Massenhysterie nutzt, erinnert an die „Satanic Panic“ der 80er Jahre, spielt jedoch mit einer clevereren und ironischeren Herangehensweise.
Diese Mockumentary bietet dabei eine fiktive und intensive Late-Night-Show, bei dem ein Exorzismus live übertragen wird. Die Show gipfelt in einer vollkommen hysterischen Eskalation. „Late Night with the Devil“ zeichnet sich hierbei durch kluge Regieentscheidungen und eine ausgefeilte Erzählstruktur aus. Der Film vermeidet die typischen Horror-Klischees und bietet stattdessen eine reife und durchdachte Grusel-Erfahrung.
Gore-Effekte und 70er Jahre Ästhetik
Wobei es zuweilen auch echt rabiat zugeht, zu sehen, wenn die starken Gore-Effekte zum Einsatz kommen, die nicht nur visuell beeindrucken, sondern auch gekonnt eingesetzt werden, um die Atmosphäre zu intensivieren. Eine weitere Stärke des Films ist die Authentizität der Inszenierung. Die Macher haben alles daran gesetzt, die Ästhetik der 70er Jahre Fernsehlandschaft nicht nur nachzuahmen, sondern als essentielles Element der Erzählung zu integrieren.
Dies gibt dem Film einen einzigartigen Look und unterstützt die immersive Erfahrung. Die Darstellung von David Dastmalchian als Jack Delroy ist möglicherweise die beste seiner Karriere, und er fängt die nuancierte Darstellung eines Mannes am Rande des Nervenzusammenbruchs eindrucksvoll ein. Obwohl der Film in seiner Handlung eine recht vorhersehbare Eskalation zeigt, gelingt es dennoch, die Spannung bis zum überraschenden Twist am Ende zu halten.
„Late Night with the Devil“ ist somit nicht nur ein Film für eingefleischte Horrorfans, sondern auch für jene, die intelligenten und originellen Horror im Old-School-Stil lieben.