Verschiedene Hersteller haben eine große Rückrufaktion für mehrere E-Bike-Modelle und Pedelecs gestartet, die auf diverse Mängel zurückzuführen ist, mit denen potenzielle Sicherheitsrisiken für die Nutzer einhergehen. Die Probleme reichen von Rissbildungen im Rahmen über fehlerhafte Schweißverbindungen bis hin zu Mängeln in der Steuerungssoftware.

Die Zweirad Einkaufs-Genossenschaft eG (ZEG) ruft etwa 8.750 Elektrofahrräder der Marke Zemo zurück. Bei bestimmten Modellen wurden Risse am Rahmen festgestellt, die einen Kontrollverlust während der Fahrt verursachen können. Besitzer der Modelle Wave, Scooter und Tourismus, die zwischen 2014 und 2019 produziert wurden, sollten diese Fahrräder nicht mehr benutzen und können sie beim Händler gegen eine Rückerstattung des Restwerts abgeben.

Risse und fehlerhafte Steuerungs-Software

Prophete wiederum hat ein Damen-E-Bike mit 26-Zoll-Rädern wegen möglicher Rissbildungen im Tretlagerbereich zurückgerufen. Nutzer sollten Kontakt mit dem Hersteller aufnehmen, um einen Werkstatttermin zu vereinbaren.

Sparta ruft indes Modelle der Pedelec-Serie Ion der Baujahre 2011 bis 2014 zurück, bei denen es zu Rissen im Rahmen kommen kann. Kunden sollten ihre Fahrräder überprüfen lassen und bei Bestätigung der Mängel den Rahmen kostenlos ersetzen lassen.

Bulls Green Mover Pedelecs wurden aufgrund von Mängeln in der Steuerungssoftware, die zu ungewolltem Losfahren führen können, zurückgerufen. Betroffene Modelle aus den Jahren 2013 bis 2015 können im Fachhandel ein kostenloses Software-Update erhalten.

ZEG hat zudem knapp 11.000 Pedelecs der Modelle Electra 1 und 2, E-Bike Li-Tec 1, E-Swing E-Bike 1 und 2 zurückgerufen, nachdem bei zwei Fahrrädern der Rahmen gebrochen war. Besitzer sollen ihre Fahrräder zum Händler bringen, wo alle Komponenten an einen neuen Rahmen montiert werden.

Brandgefahr droht

Fehlerhafte Lithium-Ionen-Akkus von Panasonic, verbaut in KTM und Flyer Pedelecs, bergen sogar Brandgefahr. Betroffene Modelle sind mit spezifischen Akkupacks ausgestattet. Nutzer sollten die Akkus nicht mehr verwenden und sie durch den Händler austauschen lassen.

Auch bei den Bosch Pedelec-Antrieben der Classic+ Line können schwerwiegende Probleme auftreten, die zu einem Kontrollverlust führen können. Bosch hat eine Serviceaktion gestartet, bei der betroffene Antriebe ausgetauscht werden. Nutzer sollten auf auffällige Geräusche achten und bei Problemen das Fahrrad zum Händler bringen.

Wichtig zu wissen ist, dass die entsprechenden Hersteller auch trotz des Rückrufes grundsätzlich zu einer Zahlung von Schadensersatz und Schmerzensgeld verpflichtet sind, wenn es im Zuge eines Produktfehlers zu einem Unfall kommt. Nur wenn nachgewiesen werden kann, dass die Betroffenen von dem Rückruf wussten und dennoch die Fahrräder benutzten, entfällt die Haftung des Herstellers.